Die Aachener Electro/EBM Gruppe Minusheart hat mit "The Big Idea" ihr zweites Album veröffentlicht. Ein Album, welches mit zwölf Titeln und einer Gesamtspielzeit von 52 Minuten aufwartet. Auffallend an diesem Album - und deshalb gleich vorangestellt - sind vor allem die straffen und sägenden Gitarreneinsätze, die in beinahe jedem Titel vorkommen und nur selten nicht deplatziert wirken. Irgendwer bei Minusheart muss auf einen Riff gestoßen sein, den er fortan nicht mehr aufhören wollte zu spielen, denn insgesamt unterscheiden sich diese langweiligen und monotonen Gitarrenpassagen nicht wesentlich voneinander und nerven von Titel zu Titel immer mehr. Auch stört dieser zu 90 Prozent immer gleich angelegte Sprechgesang. Es fehlt an Ideen und an Mut. Mut, den die Band bei den Soundtüfteleien durchaus bewiesen hat. Minusheart mixen ganz unkonventionelle Sounds, die am Ende nie nach Konserve klingen. Das ist mitunter beim ersten Mal Hören oft sehr spannend, auch wenn sich hinterher das "Geht so"-Gefühl einstellt. Überhaupt beherrscht dieses Gefühl des Nicht-so-schlecht- und des Trotzdem-aber-nicht-so-gut-Seins das Hörerlebnis bei diesem Album. Zu viele Lückenfüller tummeln sich auf "The Big Idea" und drücken die wenig gelungenen Titel zu sehr in eine Ecke, in die sie eigentlich nicht gehören. Dazu zählen beispielsweise das solide "Drawback", das verspielte und wechselhafte "Book Of Love", das eingängige "Morphine Waltz" und auch das mit unter sehr anstrengende "Ride On Your Colours". Davor, dazwischen und danach thronen blasse, stümperhafte, trockene und merkwürdige Electro/EBM-Sachen, die weder Fisch noch Fleisch sind. Am Ende dieses Albums ist man sich selbst nicht so sicher, was man damit anfangen soll. Es ergeben sich so viele Fragen. Zum Beispiel die: What's the big idea? - Die vier genannten Titel sind empfehlenswert, das Album eher so für Familienmitglieder von Minusheart.