Es scheint kurz vor dem Ende dreht Dependent noch einmal richtig auf und präsentiert(e) uns einige neue Veröffentlichungen. Während ich nicht gerade Fan von Bands wie Mind In A Box oder Pride And Fall bin, treffen die Amis Mindless Faith da schon eher meinen Geschmack. Der Vorgänger hieß übrigens „Momentum“ und konnte 2004 schon recht gute Kritiken einheimsen. „Canaan“ von diesem Album war dann auch der Track, der mich mit der Band bekannt machte, dieses Stück war auf dem Dependence Vol.1 Sampler enthalten und zählte auch zu den Top 5 Songs darauf. „Medication For The Missinformed“ - ein interesanter Titel – erschien bereits am 26.10.07 und ja, ich bin Schuld an dieser etwas verspäteten Besprechnung. Also dieses Album hat - im Gegensatz zu vielen neueren Sachen aus dem Bereich – ein ernstes und lobenswertes Anliegen: Es will nämlich auf die mangelhafte und fast schon „Propaganda“ - mäßige Informationspolitik der US Regierung und gewisser Medien dort aufmerksam machen. Das finden wir gut beim Medienkonverter, denn als Schreiberlinge ist uns die Presse – und Meinungsfreiheit natürlich hoch und heilig. Hoffen wir, dass diese Auswüchse die sich mittlerweile auch in Deutschland zeigen, nicht überhand nehmen. Musikalisch bewegen sich die Jungens aus Washington DC grob gesagt im Electro-Rock-Metal Crossover, mit ein paar Sprengseln Techno und Industrial. Und wer jetzt laut Marylin Manson und Nine Inch Nails schreit, hat auch nicht ganz zu unrecht seine Stimme erhoben, denn ein paar Stücke weisen schon frappierende Ähnlichkeiten mit diesen berühmten Bands auf. Positiv macht sich das Fehlen hochgepitschter Rave Sounds und billiger Software Arpeggios bemerkbar. Dafür werden verstärkt messerscharfe Gitarrenriffs sowie beim letzten Stück auch Ethno Sounds und Drum `n Bass Rythmen eingesetzt. Daher könnte das Album auch für aufgeschlossene Metalheads interesant sein. Die Mischung aus Midtempo und flotten Tanznummern halte ich für gelungen. Die energetischen Vocals peitschen die Songs nach vorne und zählen somit auch zu den Stärken dieser Platte, die wirklich irgendwie typisch nordamerikanisch klingt. Wenn man 2-3 „nur“ durchschnittliche Titel in Rechnung stellt, wäre das Album trotzdem noch gute 5 Punkte wert gewesen. Leider verdirbt mir ein kleiner Fakt ein wenig den Hörgenuss: Das Mastering hätte besser sein können, ich glaube hier wurde zuviel Wert auf Lautheit, anstatt auf ein differenziertes Klangbild, gelegt. Das gibt dann einen halben Punkt Abzug, denn ein weitererer Beitrag zum „Loudness race“, wäre nicht wirklich nötig gewesen. Aber wen das nicht stört, für den ist „Medication For The Missinformed“ (Spielzeit: 56:49) ein relativ sicherer Kauftipp!