Mikroben Krieg aus Portugal versuchen mit ihrem "intelligent tribal ambient electro industrial" einen Soundtrack für eine neue Welt zu schaffen. „The final cut“ heißt das dritte Album des Solo-Projektes, das laut Biographie bereits auf eine 15jährige Laufzeit zurückblickt. Und wahrscheinlich schwebte Nelson Brites beim Komponieren eine Endzeit-ähnliche Stimmung der Marke Mad Max II oder Book of Eli vor: das zumindest lässt sich beim Blick aufs Cover und der Vermischung traditioneller Elemente der Musik aus Portugal und auch dem arabischen Raum mit typischen Elektroinstallationen vermuten. Eine wirkliche Festlegung in eine Richtung elektronischer Musik lässt sich nur bedingt festmachen, alles ist aber recht entspannt und leider auch beliebig. Hier sind wir schon bei dem Hauptproblem von „The final cut“ - das Album ist eine reine Musikblase. Die Ideen, die man auf der Außenseite erkennen kann (viele verschiedene Sprecher/Sänger oder Samples, traditionelle folkloristische Instrumente und Melodiefragmente und handwerklich gute Programmierung) verbergen ein Vakuum an Inhalt. „The final cut“ blubbert vor sich hin und das bewusste Hören mit voller Konzentration erscheint fast unmöglich, weil man verzweifelt nach einer Nebenbeschäftigung sucht. Mikroben Krieg schaffen es nicht, einen Spannungsbogen in die Lieder zu transportieren oder das Album als ganzes interessant zu gestalten – einzig die Langeweile ist allen Liedern gemein. Schade um die zum Teil netten Ansätze, aber dieses Release überzeugt nicht.