Was für ein Klumpen schwer verdaulicher Musik... Die Trommeln, starr und monoton, treiben mich immer weiter voran. Wieder und wieder die gleichen Schläge, über eine halbe Stunde der selbe Rythmus. "Alveus terra" fesselt mich von der ersten Minute an, mit all seiner Hässlichkeit, mit all seiner Monotonie, mit all seiner Un(be)greifbarkeit. Eine Gitarre begleitet dumpf, der Gesang erinnert ein wenig an die Belgier Urfaust, vor allem aber an das Bild von alkoholisierten Kultisten, die mit letzter nüchterner Kraft ihr Ritual fortzusetzen versuchen. Ein Sog, düster und schwer – Mhonös aus Frankreich und ihr Album "Humiliati". Das Album ist in drei Tracks unterteilt – drei unterschiedliche Ansätze, ein Gefühl zu erzeugen. Das finser-walzende "Alveus terra" schleppt sich über 34 Minuten. Die Trommeln und der rituelle Charakter sind dabei Zentralmotive. Ganz anders das mit 8 Minuten fast schon kurze "Ex nihilo... ad nihilum" – hier werden die Drones in den Mittelpunkt gerückt. Tonnenschwere Klänge ziehen sich durch Raum und Zeit. Die Percussions geraten nun in die Rolle der verstörenden Nebeneffekte und die beschwörenden Gesänge sind zu einem kraftlosen aber umtriebigen Grummeln geschrumpft. Apokalyptisch. "Mortificare" verstört schließlich mit dem krassen Soundwechsel und der denoch gleichen Wirkung. Fast schon doomige Riffs ackern sich (mit Pausen) 24 Minuten durch wildes aber eher rockiges Drumming und die Vocals klingen eher nach aufgebrachten und verrückten Nachbarn, der sich über den Lärm beschweren will. Dabei muss man sagen, dass der letzte Song zwar auch verstörend ist, aber bei weitem nicht die Intensität transportieren kann, die in den ersten beiden Beiträgen entstand. Dafür ist das Lied zu rockig und bei weitem nicht so negativ. Puh, Lateinkundige können nach Sichtung des Booklets noch einige Zeilen über die "besungenen" Inhalte verlieren, ich aber verliere mich aber vor allem in den erten beiden Tracks – dieses Album ist spannend und zeigt erst bei genauerem Hinhören, dass unter dem zunächst vielleicht als stümperhaft schlecht aufgenommen wirkenden Tonwerk ein Album steckt, bei dem sich die beteiligten Künstern viel Mühe gegeben haben. Denn so entrückt und spontan vieles erschallt, so perfekt plaziert sind die einzelnen Fragmente denoch. In jedem Fall sollten Freunde düsterer Drones, Ambient und ritueller Lärmkunst mal reinschnuppern!