Das Label Kalinkaland scheint sich zusammen mit Frankreich gegen Deutschland verschworen zu haben. Erst werden Misstrip ins Feld geschickt und nun schicken sich Mediavolo an, Deutschland im Sturm zu erobern. Und eins kann man vorweg nehmen: Sie werden genau das tun. Das Duo verfolgt seinen Eroberungszug mit strikter Arbeitstrennung. Géraldine Le Cocq schreibt die Lyrics und singt, Jacques Henry komponiert die Musik und ist für alle Arrangements verantwortlich. Diese Zweiteilung haben die beiden schon auf den zwei vorangegangenen Alben perfektioniert. Ihr neues Album "A Secret Sound" klingt denn auch genau so: perfekt. Mediavolo spielen romantischen Wave-Pop, eine Verbindung aus herzzerreißenden Melodien und druckvollen Gitarren. Géraldines Stimme ist das Licht in der Dunkelheit, ein wegweisender Stern, der mit seinem kalten Licht die finstre Nacht erhellt. "A Secret Sound" wirkt wie ein Fluch. Hat man einmal seine Klänge vernommen, kann man sich unmöglich wieder davon befreien. Melodien und Gesang sind derart berauschend miteinander verwoben, dass sie ihre fesselnde Wirkung augenblicklich frei setzen. Hinzu kommen bei einigen Songs dichte, treibende Gitarren. Eine weitere, teuflische Zutat, welche die Anziehungskraft nur noch verstärkt. Um einen Vergleich zu wagen, der Mediavolos Musik wenigsten einigermaßen trifft: Wave als eine Mischung aus Cardigans, Air und The Gathering. Sehnsucht, Verlangen und jede Menge Herzblut stecken in diesem Album, ganz zu schweigen von den vielen Emotionen. Das alles drängt nach draußen, durchdringt alles und jeden und verändert die Welt um einen herum. Mediavolo gelang mit "A Secret Sound" ein wahres Meisterstück. Da weiß man, worauf man all die Jahre gewartet hat.