Die aus Darmstadt stammende Band Mechanichal Moth stellte uns dieser Tage ihr viertes Album namens „Rebirth“ in die Regale. Das gute Stück scheint es in sich zu haben. Beim Kauf erhält man 13 Tracks, Videos sowie Bild- und Infomaterial. Als Gäste lud man sich einen Kammersänger, Tänzer und Gastvokalisten. Gemastert wurde „Rebirth“ von keinem Geringeren als Jan L. im X-FUSION Studio. Auch beim Artwork wurden weder Mühen noch Kosten gescheut und somit liegt schon mal ein pralles Materialgut in den Händen. Mit neuer Sängerin an Bord sollen sich nun auch Gospel- und Soulelemente in den typischen Mechanical Moth Stil eingeschlichen haben. Nun, dann wollen wir doch einmal lauschen, ob es sich nicht um mehr Schein als Sein handelt, ob die Musik das hält, was allein schon die Aufmachung verspricht und in die neue Scheibe reinhorchen. Mit „Dance Revolution“ geht es gleich zur Sache. Ein Paar weibliche Vocals (teils gesungen, teils gesprochen) gehen mit Kammersänger Max von Chamber Hand in Hand. Hinzu ein flotter Beat und ein bunt gemischtes Soundkonstrukt, welches in meinen Ohren etwas zu überladen klingt. Auch beim zweiten Track ist sehr viel Effekt zu hören. Die weiblichen Vocals hätten doch bestimmt auch mit etwas weniger Hall ihren Teil beigetragen, erklingen sie doch sehr angenehm im Ohr. Das Druming erklingt äußerst interessant und gestaltet sich vielseitig. Doch auch hier meint man zu viel Distortion und Effekt zu vernehmen. „Black Queeen Style“ macht sich mit Sicherheit gut im Club. Doch leider werden auch hier die genialen Gesangslinien von einem zu beladenen Klangcocktail übertönt. Schade eigentlich! Im gleichen Stil geht es mit dem langsameren „Zealot“ und „Look behind you“ weiter. Es sind zu viele Töne, die aufeinander prallen, so dass es fast den Anschein macht, man hat im Hintergrund noch einen weiteren Player laufen. „Feenzauber“ bringt eine gehörige Portion Abwechslung in die Scheibe, handelt es sich hier um den einzigen deutschen Track des Albums und um einen sehr angenehmen noch dazu. Er geht direkt ins Herz und sorgt aufgrund seiner magischen Athmosphäre für den einen und anderen Schauer auf dem Rücken. Sehr genial! Wieder an Tempo und Beat zugelegt wurde mit dem Song „Elegy“, welcher im Gegensatz zu den ersten fünf Tracks von „Rebirth“ ebenso wie der Vorgängersong sehr angenehm ins Ohr geht. Minimal-Electro meats fesche Beats und noch feschere weibliche Vocals. Beim achten Track hat man wieder den Gastkammersänger an Bord. Das gesangliche Duett von weiblichen und männlichen Vocals ist äußerst angenehm, wären da nur nicht wieder diese vielen Effekte! Zu effektvoll geht es weiter auf der Scheibe. Ebenfalls überladen klingen auch „Dying is a lonely game“, „MDK“ und „Fiend“. Die Ausnahmen bilden „Passion“ und „Crimson Theme“. Bei „Passion“ entsteht ein geniales Gefühl im Kopf. Hervorgerufen wird dieses durch die starken Kontraste von langsam sexy gesprochenen weiblichen Vocals und dem schnellen Rhythmus. Auch die Stimme der neuen Sängerin kommt hier super zum Ausdruck. Dieser Song sticht aus dem Rest des Albums deutlich hervor. Wenig Gefrickel und kaum Effekt. Den Abschluss bildet „Crimson Theme“. Dieser Song besticht durch wunderbare Töne aus einem Spinett im Duett mit einvernehmenden weiblichen Vocals. Fazit: Leider fehlt es mir auf „Rebirth“ zu sehr an Übereinstimmung und Struktur. Die Songs klingen zu chaotisch und sind für meine Ohren und mein Gemüt wirklich zu schwere Kost. Gute Viel versprchende und abwechslungsreiche Ansätze und Ideen sowie der geniale Gesang sind gegeben. Wenn beim nächsten Mal eher nach dem Motto „weniger ist mehr“ unternommen wird, dann steht der Harmonie auch nichts mehr im Wege.