(-: Achtung Buchkritik :-) ‚The Rise And The Fall of Maximilian Hecker’, das klingt doch nach was, oder? Nach persönlichen Königreichen, die glorreich entstehen um dann mit der notwendigen Dramatik zu kollabieren! Und das auf zweihundertfünfzig Seiten vom Künstler selbst dokumentiert, das muss großes Kino sein… Maxi Hecker, anerkannterweise einer der wichtigster Songwriter der letzten Jahre, dem man immer wieder die Frage stellt, wie ehrlich er es denn mit den tottraurigen, träneninduzierenden Balladen meint. … wie viel Maxi-Mensch da drin steckt und wie viel Konzeptkünstler, der sich abends einen ins Fäustchen lacht ob der vielen Fans, die zergehen vor Zuneigung und dem Maxi seinen Schmerz ein Stück mit unendlichen Tränen ins eigene Kopfkissen abnehmen wollen. Vielleicht bringt die vorliegende autobiographische Veröffentlichung des noch jungen Künstlers diesbezüglich Licht ins Dunkel und beweist hoffentlich, dass jede Träne es wert war vergossen zu werden! Man merkt schnell, dass das Buch vom Künstler selbst geschrieben wurde, denn vom Stil bewegt es sich zwischen Tagebuch und Bericht von der letzten Klassenfahrt. Nur dass diese halt nach Asien und nicht nach Castrop-Rauxel ging, wie sonst bei jeder anständigen 8. Klasse. Wie es sich anfühlt ein Künstler zu sein und welchen Impact dies auf die Beziehung zum anderen Geschlecht hat, dies ist natürlich der Hauptinhalt, der auch immer wieder brav aufgegriffen wird. Mal sehr plakativ, mal so, dass man interessiert über drei Kapitel weiter liest, wie es denn dem Maximilian in fremden Landen mit der Liebe ergangen ist. Natürlich kommt auch das Tourleben, die damit verbundenen kleinen Hindernisse und die sehr unterschiedlich wahrgenommene Verbindung zu den Fans nicht zu kurz. Einmal siegt die Bewunderung der Bewunderung, dann wieder kommt der komfortable, leicht überhebliche Stolz zu Tage, der echte Künstler zwar nicht ausmacht, aber all zu oft begleitet. Großes Kino sieht zwar anders aus, aber sympathische Nähe diffundiert alle Mal aus den Zeilen der Zeilen. Und so ist ‚The Rise And Fall Of Maximilian Hecker’ eher eine Fan-Devotionalie als der Hit aus der Spiegel-Bestseller-Liste. Informationen über einen Künstler, der den Spagat zwischen Goethe-Institut und iPad-Werbung genauso gut hinbekommt, wie das Balancieren auf dem Grat zwischen musikalisch gefühlter Todessehnsucht und dem Tanz auf dem Emo-Kitsch-Vukan. Aber lest doch selbst…