Inzwischen kann Herr Hecker mit nur 34 Jahren auf ein erfülltes musikalisches Leben zurückschauen! Importstar in Asien, Wohnzimmerkonzerte in Deutschland, ein Phänomen, das auch schon Hubert Kah nach der NDW oder auch Space Kelly durchgemacht haben. Und so kommt nicht nur das neue Album ‚Mirage of Bliss’ heraus, sondern auch eine Biographie, die Höhen und Tiefen, Britpop und Lo-Fi, Schmerz und Erfüllung beleuchten soll. Eine Rose ist eine Rose ist ein Rose… Nur das zweite Album ‚Rose’ war bisher einzigartig. Denn auch wenn ‚I’ll be a Virgin, I’ll be a mountain’ und andere Alben zufrieden stimmten, die Perfektion das zweiten Werkes, produziert von Gareth Jones fiel bspw. auch Neil Tennant auf, der sich als Fan outete und blieb bisher in seiner Perfektion unerreicht. Zuhause mit Vollbart aufgenommen überraschte ‚I Am Nothing But Emotion, No Human Being, No Son, Never Again Son’ 2010 sehr fragil und noch persönlicher als man das sowieso schon gewohnt ist. Der Bart ist 2012 wieder kürzer und mit Youth ist ein Produzent gefunden, der es tatsächlich schafft eine ähnliche Atmosphäre zu erzeugen wie seinerzeit Gareth Jones. Mehr britische Attitüde als Songwritertum, das ist Heckers neues Album. Beatleesque Anleihen in ‚Mirage of Bliss’, herzzerreißende Klavierbegleitung in ‚The Whereabouts of Love’ und die fast sirenenhafte-schleichenden Vocals in ‚Mirage of Bliss (Part 2)’, alles ist da! ‚Silent, Lucid Flashes’ fügt hervorragende Harmonien über prominente Hooklines ein um dann wieder im schwärmerischen Meer der heckerschen Glückseligkeit zu landen. Alles passt zusammen und klingt doch von Song zu Song so unterschiedlich, dass man nach dem zwölften Song gerne eine weitere Handvoll Lieder hören würde. Man muss natürlich zunächst sein Herz für die harmoniebedürftige und zugleich traurigste Musik Deutschlands verlieren, dann jedoch gibt Hecker so viel zurück dass man ihn einfach auch 2012 lieben muss und hofft, dass diese emotionale Dichte auch in Deutschland mal von mehr Leuten entdeckt wird.