Der Beipackzettel zur CD berichtet von einem ‚von den Toten auferstandenen Maximilian Hecker, erstarkt, strahlend – wie seine zuvor noch im Winterschlaf liegende Seele’. Und das ist noch nicht der stärkste Tobak, der hier präsentiert wird: von einem Hecker, der 2008 am Scheideweg stand, vom ‚Tod im Herzen’, den Studioaufnahmen zum letzten Album als Horrortrip ist die Rede. Ein Zustand, der Hecker persönlich und künstlerisch komplett gedreht haben soll. Herausgekommen ist die Platte mit dem schwer zu merkenden Namen ‚I Am Nothing But Emotion, No Human Being, No Son, Never Again Son’, ein Werk das durchaus sehr viel persönlicher ist, als die 2008 erschienene vierte CD ‚One Day’, auf der erstaunlich konventionelle aber keinesfalls schlechte Songstrukturen zum Bsp. in ‚Misery’ überraschten. Spontane Aufnahmen im eigenen Zuhause, heruntergestrippt auf ausdrucksstarke Klavierbegleitung und sonst nicht viel, hört man 2010. Kein vorgegebenes Konzept, keine Aufnahmesession mit eingekauftem Produzenten, einfach nur Maxi Hecker. Gelegentlich werden wie bei ‚No One’s Child’ dezent Streicher ergänzt, Drums fehlen gänzlich. Einen der dreizehn Song kennt man dann auch bereits vom vierten Album ‚I’ll be a Virgin, I’ll be a Mountain’: Wo bei ‚Messed-Up Girl’ damals noch halbwegs beschwingte Gitarrenbegleitung unterstützte stellt Hecker den Song in der neuen Ballad Version in die getragene, rein klavierunterstützte Ecke. Ein Bsp., das die augenblickliche Entwicklung in seiner Musik eindrucksvoll aufzeigt. Kann das durchgängig Spaß machen, oder passender ausgedrückt, kann das durchgängig Freude bereiten? Definitiv, denn ‚I Am Nothing But Emotion…’ transportiert, die Zerbrechlichkeit, für die man Maximilian Hecker lieben gelernt hat, in einer so direkten Weise, wie man sie bei den zuvor erschienenen CDs nur punktuell erlebt hat. Soll nicht heißen, dass Werke wie das legendäre, von Gareth Jones produzierte Album ‚Rose’ weniger Wert währen, nein, vielmehr öffnet sich Hecker nun stärker und zeichnet ein Bild seiner selbst, statt Ideen vom Reißbrett für seine Fans zu vertonen. Die Wiedergeburt des ausdrucksstarken deutschen Künstlers, der in asiatischen Gefilden längst zum Superstar geworden ist, ist glimpflich verlaufen. Er versorgt uns noch immer mit gefühlvollen Balladen und großem Songwriting. Mehr eine Geburt als eine Wiedergeburt übrigens auch auf dem Medienkonverter, denn das alte Label von Maxi hatte sich, warum auch immer, zu Bemusterungsanfragen mit resolutem Schweigen geschmückt. Insofern scheint wieder einmal zu gelten: alles wird gut, für den Künstler, das Label und die Fans…