Das dritte Album von Marianthi und Sophie, dem griechischen Damen-Duo für ausgereifte Elektronik, heißt ‚Lumineux Noir’. Auf dem diesjährigen Amphi-Festival präsentierten sie bereits einige Songs daraus in den Rheingoldhallen, bevor in diesen unter FLAG-Beschuss von Feindflug die Decke herunter brach und das Festival durcheinander brachte… ‚Lumineux Noir’ erscheint in verschiedenen Versionen. Zum einen wie gewohnt in einem Special Package bei Undo Records mit zwölf Tracks, dann in einer dreizehn-Track Einzel-CD mit der 2008er Single ‚Ghosts’ als Bonus und in einem auf tausend Exemplare, liebevoll handnummerierten Digipak bei Out of Line. Schaut man auf die beiden ersten Alben zurück, hört sich das neue Werk nicht grundlegend anders an, aber irgendwie eine ganze Portion erwachsener. Von der Disco zum Elektropop wäre vielleicht die richtige Beschreibung für diese Entwicklung. Die zuckersüßen Stimmen bleiben und überzeugen durch die Bank weg auf allen Songs. Es fällt mir schwer Songs herauszugreifen und diese als Highlights zu bezeichnen. Obwohl ‚Ghosts’ erst anderthalb Jahre alt ist, ist dieser Song fast schon so etwas wie ein Klassiker mit seiner Synthline, seinem repetativen Refrain mit ein wenig Mystik und wiederum viel Pop. Daran knüpft nahtlos die erste offizielle Single ‚Breakthrough’ an, die auf der limitierten Edition übrigens in weiteren vier Versionen enthalten ist. Wie der Titel andeuten könnte, bringt ‚Summer’ nach kühler Elektronik viel Wärme mit, die zeigt, dass die beiden Damen mit der kühl-freundlichen Erscheinung auch durchaus eine weiche Seite haben, die anscheinend mit UV-Licht heraus gekitzelt werden kann. ‚Summer’ ist vielleicht einer der größten Ohrwürmer des neuen Albums, der ebenfalls mit dem hervorragenden ‚August 15th’ Remix nochmal auf der Bonus-CD der limited Edition vertreten ist. Noch ein Stück verträumter erscheint ‚Destroy Me’, der Song, der so klingt als habe man ihn mal eben schnell aus der Hüfte produziert und damit trotzdem oder gerade voll ins Schwarze getroffen. Referenzen, die auf OMD hinweisen hört man deutlich in ‚1000 LEDs’ und ‚Exit’ zeigt auf, wohin die Reise für Client hätte gehen können, hätte man die Gitarren in der Bandevolution weggelassen. Wegweisend erscheint dieses Album bestimmt für viele Hörer und zumindest ein Highlight des Jahres wird es für noch viel mehr E-Pop-Darlings sein. Deshalb heißt es schnell beim Out-of-Line Mail-Versand sie letzten limitierten Doppel-CDs abzugreifen, bevor es nur noch die reguläre Ausgabe gibt.