Mit „Alternatives“ begegnet uns eine zarte, hohe Sie auf zum Teil chilliger Beatelektronik. Und das, was uns Marsheaux mit ihrem Electropop-Album liefern, ist ein abwechslungsreiches Stimm- und Soundspiel.

„Home (I Dream My Dream“ steigt wavig verwaschen ein. Schnell werfen sich die Drumbeats mit ein. Die Elektronik nimmt Fahrt auf. „… I need to go home… I had to go home…“ Die Beats werden markanter. „Alone (all Alone)“ schließt mit surrenden Frequenzen an. Schnell geht es sich überschlagend und trippelnd voran. Die Beats pausieren chillig, während die Stimme leicht bearbeitet hervortritt. „… don´t be alone now…“ Sie wird klarer, stetig wiederholt. Die Drumbeatelektronik wird wavig und synthig umspielt. „…see your happiness… see my happiness… our hearts belong together…“ Mit schleichendem Synth steigt drauf „Summer“ ein. Forsch setzt die Melodie ein, während sich die Stimme hoch und verwaschen bewegt. Du gibst mir immer den Sommer! Die Beats führen. Die Synthmelodie belebt. Etwas dunkler schließt sich mein Favorit „Secret Place“ an. Unter dem Wavegemisch trippelt die Elektronik schwach und verschwommen. Zart erhebt sie ihre Stimme. „… dreaming… only you and me… so let´s sleep tob e alive…“ Die Melodie wirkt beschwingt. Verwaschen führt sie dich dann in die Extended Version von „Mediterranean“, die zunächst fast sphärisch wavig einsteigt. Die Elektronik rotiert schwach, die Beats kommen stetig gebändigt. Die Stimme gleitet durch den Raum, ehe forschere Beats übernehmen und der Synth eindringlich pulsiert. Während sie dich zart führt, lauert die Elektronik. Siehst du den Himmel? „… feel the sun in your eyes…“ Es ist alles so erfüllt und hell. Die Chillout Version des Titels zeigt sich im Anschluss dem Namen entsprechend. Auf das schwache Rotieren setzen sich hohe, verspielte Töne. Hier und da ist dir, als hörst du tiefe Streicher, die letztendlich ihre zarte Stimme streicheln und die Sehnsucht wecken, sich in sich selbst treiben zu lassen. „Can You Stop Me (now)“ steigt klopfend und rhythmisch ein. Die Synthelektronik treibt. Gib mir mehr! Soll ich etwa danach fragen? „…try to stop me… can you stop me…“ Mehrstimmig treiben die Vocals mit dem Sound voran. „Destroy Me (If You Can)“ steigt schräg ein, wavig umspielt. „… kiss me… I wand you… Destroy me… I dare you…“ Die Akustikgitarre meldet sich chillig, ehe die schräge Drumbeatelektronik übernimmt. Es folgt „Hanging on (and on)“ – bedrohlich düster, leicht windig, klopfend und mit markanten Drumbeats. Hypnotisch bewegt sich ihre Stimme, während das Schlagzeug sich metallisch einbringt. Forscher wird der Gesang. „… let your body and your mind into ecstasy…“ Der Sound rotiert. Bist du bereit zum Folgen? „Exit (The Wrong Way)“ schließt an, wavig verspielt, melodisch treibend. Die Stimmpassagen werden stetig wiederholt, wirken hypnotisch, Es wird pumpend, reitend, rotierend. Du fühlst diese Angst, die Sorge? „…stay close…“ Der Synth tritt hervor. „… come to me.. take my hand to exit…“ Trippelnd schließt „Wait No More (Anymore)“ an. Poppige, knackige Schläge setzen sich auf die hohe Synthelektronik. Klarer bewegt sie sich auf der Melodie, wavig umspielt. Bist du bereit, bereit für die Erfüllung deiner Träume? Nein, bist du nicht. Und es ist keine Überraschung. Ist es nicht wie ein Witz, den du kennst und nicht verstehst? „… you´re standing there… and waiting…“ Die hohen Töne steigen die Leiter herauf, während der Wave verträumt gleitet und die Beats doch den chilligen Charakter erhalten. Unplugged folgt „Computer Love“. Die Akustikgitarre spielt, trumpft melodisch auf und sie erhebt sich feinfühlig, wie die Gitarren mehrstimmig. Die globale Konversation, das ist sie… Die Töne spielen hoch und frech. Es wird melodischer. „… computer, give me more!...“ Bist du bereit für „Exit (The Dark Way)? Gefahrvoll und windig naht der Sound heran, rotiert. Bedrohlich setzen die Beats mit ein. Es wird leicht neblig, synthig verwaschen. Die Stimme erscheint bearbeitet. Es wird leicht rasselnd, verschwommen. „… to the exit… to the end…“ Der Sound lauert schicksalhaft, naht, spitzt sich zu, wie trommelnd. Die stetige wiederholten Stimmpassagen verstärken den dunklen Ritualcharakter. „Shake Me (Again)“ macht den poppig verspielten Abschluss. Die Elektornik tanzt auf frechen Schlägen. Kreisen die Bilder der Vergangenheit in deinem Kopf? Lass mich träumen und weck mich nicht noch einmal! „…flash in my head… start the game…“

Zunächst war ich von „Alternatives“ nicht ganz überzeugt, doch während des Hörens ging mein Mundwinkel dann doch nach oben. Marsheaux verstehen ihr Spiel mit den Tönen, also lasst uns auch eine Weile spielen: „start the game… take my hand to exit…“

 

20.10.2020

 

Undo Records

 

https://www.marsheaux.de

 

01. Home (I Dream My Dream)
02. Alone (all Alone)
03. Summer (2019 Long Version)
04. Secret Place (You & Me Both Mix)
05. Mediterranean (Extended Version)
06. Mediterranean (Chillout Version)
07. Can You Stop Me (now)
08. Destroy Me (If You Can)
09. Hanging On (and on)
10. Exit (The Wrong Way)
11. Wait No More (anymore)
12. Computer Love (Unplugged)
13. Exit (The Dark Way)
14. Shake Me (again)