Mark Lane – Creepy a la Weepy Was assoziiert man als erstes mit Ventura, Kalifornien? Unendlich lange Sandstrände, Beach Boys, Surfin"... Genau in diesem Küstenstädtchen nördlich von LA hat Mark Lane das vorliegende Album aufgenommen. Und das hat nun wirklich nichts mit Margaritas und gebräunten Strandschönheiten zu tun. In den acht vorliegenden Songs spiegelt sich Lanes vielschichtige, düstere Persönlichkeit wieder. Das Album vereinigt, wie er selbst sagt, all die Charaktere, die er für seine bisherigen musikalischen Oeuvres erschaffen hat. "Creepy a la Weepy" ist keine Platte, die man sich eben mal bei der Hausarbeit oder im Auto anhört. Minimalistische Soundscapes verlangen dem Hörer seine ganze Aufmerksamkeit ab. Die prägenden analogen Sounds leiht sich Lane dabei von den elektronischen Achtzigern aus. Das Album beginnt mit den beiden eingängigsten Songs "Feed me underground" und "The concert wheel". Hier kann man von Elektro-Pop sprechen. Auf jeden Fall präsentiert Lane hier zwei gute Opener für das Album. Die erste Herausforderung für den Hörer schließt sich in Form des Instrumentals "Opus" jedoch umgehend an. Dieses Soundgebilde – von einem klassischen "Song" kann man hier nicht sprechen – zeigt die experimentelle Seite Mark Lanes. Gleiches gilt übrigens auch für das zweite vorliegende Instrumentalstück "Your shadow"s eye". Am Titel-Track "Creepy a la Weepy" oder an "Taffeta for you" hätte Martin Gore bestimmt seine wahre Freude. Unkonventionelle, sperrige Sounds und gut geplante Disharmonien bilden hier die Basis. Das Moog-lastige "The Walloon Love Song" transportiert Lanes Anleihen an die ‘New Romantics". Schließlich endet das 38-minütige Werk mit einer Cover-Version: "Praying to the Aliens" von Gary Numan. Mark Lane Anhänger und Fans der eher außergewöhnlichen elektronischen Musik werden diese Platte schätzen, dass Mark Lane mit der Platte allerdings eine essenziell neue Hörerschaft gewinnen wird, wie man auf seiner Homepage hofft, bleibt zu bezweifeln. "Creepy a la Weepy" transportiert die experimentellen elektronischen Achtziger authentisch in ein neues Jahrtausend. Allerdings fehlt es an einer durchgängigen Linie, so dass es schwer sein wird, das Album einem breiten Publikum nahezubringen. Allgemeine Wertung 3,5 Sterne, für Fans darf"s noch ein Sternchen mehr sein...