Mit Frail erschien im September das dritte Album der Norwegerin Maria Solheim, die mit ihren CDs Barefoot und Behind Closed Doors zu einem kleinen Geheimtipp in punkto verträumter Popsongs avancierte. Die jugendliche Frische dieser ersten beiden CDs ist in Frail (auf deutsch: "zerbrechlich") einer ruhigen, nachdenklichen Stimmung gewichen, die sich durch alle zehn neuen Songs zieht. Irgendwo zwischen Björk und Suzanne Vega geben die sparsamen Arrangements viel Raum zur Entfaltung. Die eingesetzten Instrumente in der Begleitung sind vielseitig: Da gibt es Glockenspiel, Hammondorgel und Posaune als auch Trompete, Saxophon und Streichinstrumente zu hören, wobei diese stets sehr nuanciert eingesetzt werden. Gerade mit mehrmaligem Hören erweisen sich einige Songs als sehr gelungen, besonders die Singleauskopplung "Too many days" oder das Weihnachtslied "The snow has killed" können überzeugen. Doch leider fällt auch ein Mangel an guten melodischen Einfällen auf. So pointiert wie auf den Vorgängeralben sind die neuen Songs leider selten gestaltet. Dafür beschreibt der Titel der CD vielleicht auch zu passend das gebotene Programm. Songs wie Pain oder Natural Silence wirken mitunter für meinen Geschmack etwas zu sehr feenhaft versponnen, ohne dabei musikalisch sonderlich originell zu sein. Sei es drum: Eine nette, charmante CD bleibt "Frail" allemal. Und solange Maria Solheim weiterhin so zauberhafte Konzerte gibt, wie kürzlich in Deutschland, ist sowieso alles in Ordnung. (Kritik von Gast-Rezensent Mike Rumpf - www.filmmusik2000.de)