Wenn in letzter Zeit von Manowar die Rede war, musste man positive News mit der Lupe suchen. Vom angeblichen Playback-Vorwurf, haarsträubenden Interviews bis zu verschobenen Tourneen war alles geboten. Leider rückte die Musik in den Hintergrund – dies soll und wird sich zum Glück jetzt ändern. Mit „Sons of Odin“ erscheint endlich das lang angekündigte musikalische Lebenszeichen der Band. Zwar nur ein Appetizer auf das kommende Album, aber für alle Manowar-Hungrigen trotzdem ein lecker Bissen. Ungewöhnlich für eine Maxi/EP eröffnet ein Live-Intro den Silberling. Die Aufnahme zu „The Ascension“ stammt vom umstrittenen Earthshaker-Auftritt aus dem vorigen Jahr. Es folgt „King of Kings“, den meisten Fans wohl sicherlich von der letzten DVD „Hell on Earth IV“ bekannt. Hier also nun die Live-Version vom gleichen Auftritt. Ein klassischer Manowar-Reißer welche sich langfristig im Live-Repertoire vorfinden wird. Nun aber zu den neuen Stücken. Wieder zunächst ein Instrumentales Stück: „Odin“. Was soll ich sagen? Ein wunderschönes, triumphales Stück mit vielen Blässern, mächtigen Orgeln und viel viel Pathos. Richard Wagner könnte stolz auf die Jungs sein. Einfach Augen schließen…und genießen. „Gods of War“: Ein schwerer, dunkler Beginn prägt zunächst ein sehr episches Stück Musik, welches sich zunächst durch ruhigen Gesang und viel Orchester auszeichnet. Wie ein düsterer Marsch, ein Gang zur Schlacht stampft sich der Song in die Gehörgänge. Prima Song, welcher einerseits die typischen Manowar-Elemente aufweist, jedoch trotzdem angenehm anders ist. Nun zum Highlight der CD: „Sons of Odin“ – ein wahres Highlight zum Schluss. Auf den typischen Manowar-Anfang mit hintergründigem Chor, folgt abermals ruhiger, fast flüsternder Gesang von Eric Adams – man hört nahezu wie die Schlacht heraufbeschworen wird– Schwerter klirren, Äxte schlagen. Dann bricht der Donner herein und es entwickelt sich ein typischer Manowar-Gassenhauer, welcher der Konkurrenz mal wieder zeigt wo Thors Hammer wirklich hängt. Ein klassischer Aufbau mit obligatorischem Gitarrensolo wird abgeschlossen mit dem wiederholten Einsatz des Chores, womit nun entgültig der Höhepunkt erreicht wird. Pompös abgeschlossen wird der Song mit dem allseits bekannten Trademark-Erzähler, welcher uns seine Geschichten zum besten gibt…“Hail, Gods of War“ Übrigens liegt der limitierten Version noch eine DVD bei, welche mit einer Dokumentation und einigen Ausschnitten des vielzitierten Festival des Vorjahres daherkommt. Über das Auftreten und die Macken von Manowar ist wahrlich viel geschrieben wurden, doch vom musikalischen sind sie über allen Zweifel erhaben. Selten eine Maxi gehört, die solchen Spaß macht und die so wahnsinnig heiß auf das Album macht. Pflichtkauf!