Rutger Zuydervelt alias Machinefabriek schafft es mit seinen Songs, nachdenkliche, in die Ferne schauende Gesichter zu erzeugen. Wehmut, Melancholie, Fernweh und Behaglichkeit sind nur ein paar der einsetzenden Gefühle und Zustände, wenn man Machinefabriek lauscht. Dass er das auch live kann, beweist er mit deinem neuen Album. Wie schon die vorangegangene Veröffentlichung "Daas" so ist auch sein neues Album "Vloed" kein neues Studioalbum, sondern es wird bekanntes und bereits veröffentlichtes Material noch einmal aufgewertet. Diesmal in Form des bereits 2008 veröffentlichten Live-Albums "Vloed" "Vloed" enthält drei Liveversionen der Songs "Allengskens", "Drijfzand" und "Vloed", die zwischen 2006 und 2008 in Amsterdam aufgenommen wurden. Hinzu kommt der Bonustrack "Vrijhaven", der auch schon als Download erhältlich war. Von der Beschreibung als Liveversionen sollte man nicht zu viel erwarten. Den einzelnen Songs merkt man ihre spätabendliche, von vielen zuhörenden Personen begleitete Entstehungsphase nicht an. Zudem sind die Lieder nachbearbeitet worden. Nun macht Machinefabriek nicht unbedingt die Art Musik, bei der die Massen tobend die Halle auseinander nimmt, aber trotzdem wäre so ein klitzekleines bisschen Atmosphäre nicht schlecht gewesen. Sagen wir also, es handelt sich um Variationen der Songs. Die verströmen dafür die gleiche Atmosphäre wie die Studioversionen und erzeugen durch Machinefabrieks besonderen Gitarren-Ambient diese behaglich-wohlige Stimmung, aber auch düstere Bilder. Positiv fällt der teils experimentelle Charakter der Songs auf. Der extrem tiefe Bass am Anfang von "Drifjgzand" und der wortlose Chor und die hohen Töne am Ende des Liedes wirken verstörend und spannend zugleich. Der Bonustrack "Vrijhaven" fällt ein wenig aus der Reihe heraus, weil er nicht die Dramatik der anderen drei Songs erzeugt, sondern lediglich von einzelnen Gitarren-Tönen lebt. Wieder eine sehr beeindruckende Veröffentlichung des Holländers, der mit dem Label Cold Spring wohl nun auch eine feste Basis gefunden hat.