Das Projekt Machinefabriek gibt es erst seit ein paar Jahren und dennoch hat es bereits eine wahrhaftig beachtliche Zahl an Veröffentlichungen hervorgebracht. Mastermind Rutger Zuydervelt aus Rotterdam hat auch in diesem Jahr schon einige musikalische Werke veröffentlicht. Sein neues Album "Daas" reiht sich deshalb in eine erkleckliche Zahl von Alben ein. "Daas" ist aber nur zum Teil ein neues Album, denn bis auf den Titeltrack, der zusammen mit Richard Skelton entstand, sind die anderen Tracks zuvor auf anderen, aber limitierten und bereits vergriffenen Tonträgern erschienen, sodass eine erneute Veröffentlichung sogar notwendig erscheint. Ohne dieses Hintergrundwissen würde allerdings die fragmentierte Zusammenstellung des Albums kaum auffallen, denn "Daas" klingt schon fast wie ein Konzeptalbum. Violine und Cello treffen auf teils rauen Ambient. Von Klassik zu sprechen, wäre etwas hochgegriffen. Zwar hat sich Rutger Zuydervelt mit Greg Haines und Anne Bakker begabte Unterstützung gesucht, aber die beiden Instrumente werden eher für langgezogene Passagen denn für kraftvolle Stakkato genutzt. Machinefabriek erzeugt mit seinen fünf Songs mit zum Teil exorbitanter Spielzeit eine stille Melancholie. Das Kratzen und Knistern in den Songs weckt zudem nostalgische Empfindungen, wie bei schon etwas angestaubten Erinnerungen. Rutger Zuydervelt erlaubt sich die Freiheit, seinen Stücken eine jeweils variierende Portion an experimentellen Zusätzen beizugeben. Naturgeräusche sind nur ein Beispiel, der kratzige Background ein weiteres. "Dass" enthält einige wunderschöne Momente tiefster in sich ruhender Melancholie und zudem schöne Melodien. Die Länge der Songs fällt kaum ins Gewicht, da man sich in dem wogenden Sound verliert und oft kaum mitbekommt, wann ein Stück aufhört und das nächste beginnt. Die Parts von Violine und Cello hätten ruhig noch etwas ausgeprägter sein können, aber dann wäre vielleicht die besondere Atmosphäre verloren gegangen. Diese Veröffentlichung von Machinefabriek bei Cold Spring sollte man sich unbedingt anhören, zumal sie auch für das englische Label außergewöhnlich ist.