Der Weltraum, unendliche Weiten und irgendwo mittendrin die Spiralgalaxie M83, weit entfernt von unserer Erde. Anthony Gonzalez und Nicolas Fromageau aus Antibes in Frankreich haben ihrem Projekt den gleichen Namen gegeben, da sie sich im Jahre 2000 aufmachten, den Weltraum mit intergalaktischen Kompositionen zu erobern.

Beeinflusst durch Bands wie Tangerine Dream und Mogwai veröffentlichten die beiden damals erst 20-jährigen ihr erstes Album "M83", das unter Kritikern großen Anklang fand. Nun sind sie mit neuem Material zurück und versuchen erneut, den Hörer mit auf eine weite Reise zu nehmen. "Dead Cities, Red Seas & Lost Ghosts" heißt ihr zweites Album, das 2002 entstand und nun endlich das Licht der Welt erblickt. Mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen, aber absolut berauschenden Sound schrauben sich M83 in die Gehörwindungen und erzeugen im Kopf des Hörers eigenartige Visionen. Mit stetig mitschwingender Melancholie ziehen die meist als Instrumentalstücke ausgelegten Songs ihre Kreise.

Der Sound erinnert dabei manchmal an Kompositionen von Rick Wakeman oder Ekseption, obwohl die Arrangements von M83 voll und ganz eigenständig sind. Und keine Angst, man bekommt hier keinen Synthiesound aus den 70ern um die Ohren gehauen. Alle Songs wirken sehr verträumt und auch etwas überladen, da man einzelne Lines nur sehr schwer auseinanderhalten kann. Bisweilen klingen die einzelnen Tracks auf "Dead Cities, Red Seas & Lost Ghosts" wie klassisch eingespielte Stücke mit Schlagzeug, Gitarre, Bass und Synthesizer, aber M83 waren schon nach ihrem ersten Album dafür berüchtigt, ihre Synthesizer wie Gitarren klingen zu lassen.

Es kann getrost behauptet werden, dass Anthony Gonzales und Nicolas Fromageau etwas Außergewöhnliches erschaffen haben. Weit davon entfernt, in irgendein Genre eingeordnet werden zu können, werden sie ihren Sonderstatus hoffentlich auch bald wieder live unter Beweis stellen.