Mit seinem Debüt „Side Scan“ konnte Alexander Kern aka Lyronian sehr gute Kritiken einheimsen und legt nun mit einer EP und sechs neuen Stücken auf dem russischen Labe Deep Symmetry nach. Los geht es mit einem klassischen Synth-Pop Stück, das etwas zu schnell ist um von einer Ballade zu sprechen, aber atmosphärisch in diese Richtung geht. „Close To You“ ist wirklich sehr nett, auch wenn sich keine Gänsehaut einstellen will. Mit „Längst Vergangenheit“ kommt nicht nur deutscher Gesang zum Einsatz, musikalisch wird der klassische Synth-Pop verlassen und herauskommt ein Song, der von der Stimmung her schon fast in Richtung Unheilig etc. geht. Ich muss gestehen, dass sich mir zeitweise die Nackenhaare aufstellen, wenn ich dem Text lausche. Und das nicht vor Ergriffenheit. „Dogma Dominate“ ist dann wieder ganz klar Electro. Es folgt „Murderer (Alhpa)“, das wiederum eher nach Dark-Wave klingt als nach dem Synth-Pop des Debüts. Der instrumentale Titeltrack schließt den offiziellen Teil des Minialbums schön ab. Abwechslung wird von mir immer gerne gepriesen, auf „Hope And Veneration“ hat es Alexander Kern aus meiner Sicht aber übertrieben, da sich die Stimmung permanent ändert. Die Bonusremixe stammen, wie die auf der limitierten Version des Debüts, von namhafter Szenebands. Haujobb liefern einen typischen Mix, können „Längst Vergangenheit“ aber auch nicht retten. Die Neubearbeitung von The Eternal Afflict klingt überraschend sanft mit zusätzlichen Pianoklängen. !distain addieren Future-Pop Sounds bei „Dogma Dominate“ (Argh!), während die Radioversion des Titeltracks in erster Linie kürzer ist. Komplettiert wird „Hope And Veneration“ durch das Video zu „The Place Above“ vom Debütalbum. Dieser Song erklärt, warum das Debüt Fans von Mesh oder De/Vision ans Herz gelegt wurde und ist der beste Song auf dieser CD. Was meine Enttäuschung über einige der neuen Stücke noch vergrößert.