Kann ein Song ohne Gesang eine Geschichte erzählen? Inwieweit kann rein elektronische Musik Gefühle erzeugen? Heißt Lusine nun L'usine, Lusine Icl. oder doch einfach nur Lusine? Alle diese Fragen beantwortet Jeff McIlwain mit seinem Album "Serial Hodgepodge" und die Antworten sind sehr einfach: ja, ja, Lusine. Der studierte Sounddesigner und Soundtrack-Tüftler spielt auf "Serial Hodgepodge" mit offeneren Karten, als bei vorangegangenen Alben, die Wirkung ist dafür aber um so größer. McIlwain beschwört in jedem Song eine besondere Stimmung herauf und kombiniert sie mit beinahe gegenläufig wirkenden Elementen. So wird eine melancholische Melodie mit glasklaren und hellen Tönen durchsetzt. Durch dieses Stilelement wird einerseits diese eine bestimmte Stimmung untermalt, andererseits aber auch abgeschwächt oder gar umgedreht. Hier kommt es wohl auf den Hörer an, wie er die Musik empfindet. "Serial Hodgepodge" klingt wie der Soundtrack zu einem anderen Leben. Lausche, lasse Dich fallen und vergiss alles. Langsamer Ambient, ganz leichte Jazz- und Funk-Anleihen und hier und da mal ein paar straighte Beats. Lusine weiß, wie er seine Hörer bei der Stange hält. Seine emotionsgeladene Musik wirkt nie schwer verdaulich, ganz im Gegenteil, sie macht eher süchtig. Für die Vielschichtigkeit seiner Songs ist Lusine bereits bekannt, ebenso für deren Überzeugungskraft. Mit "Serial Hodgepodge" erreicht er aber ein neues Level und überzeugt jeden mit seiner Mischung aus Entspanntheit und Tiefgang. Musik zum Entdecken, Nachdenken und Wohlfühlen.