Luc Stargazer stammen aus Dresden, präsentieren mit ‚Lunascape‘ ihr Debut und scheinen eine weitere Spielwiese von Lazy Schulz, der bei Whispers in the shadows an der Gitarre steht. 2011 hatte das Quartett mit der EP ‚Evolution‘ erste Erfolge verbucht, nun mit vorliegendem Werk wird man sicherlich auch die ein oder andere Lorbeere einheimsen, denn Luc Stargazer spielen schönen Indie Rock mit klarem Zwinkern Richtung Goth Rock, Post Punk oder Shoegaze. Gehen wir einmal systematisch vor: Instrumental überzeugen die Herren mit professioneller Bearbeitung der Klangproduzenten. Man merkt, dass die Band nicht nur bereits seit sieben Jahren zusammenarbeitet, sondern dass jeder der Musiker auch vorher schon einmal für Musik verantwortlich war. Auch die elektronische Untermalung, die an der richtigen Stelle in den Vordergrund tritt, ohne auf den Sack zu gehen und ansonsten meist im Hintergrund schwebt, wohl in dem Bewusstsein, dass sie hier keine Hauptrolle spielt, zeugt von einigem Können. Luc Stargazer wissen ganz genau, wie man in diesem Musikbereich gekonnt Songs schreibt. Melodisch arbeitet man oft emotional geladen, vor allem in den Refrains, von denen ich insbesondere „Brightness“ und „Sternenmeer“ als besonders gelungen benennen möchte. Manches Mal geht man etwas rockiger, beschwingter vor – „Like a Ghost“ mit toller Schlagzeugarbeit und hohem Mitwippfaktor trotz behäbiger Melodieführung ist hier zu benennen. Mir gefallen auch die instrumentalen Zwischenstücke, die einen guten Gegenakzent zum eigentlichen Treiben und vor allem den dramatischen Elementen bieten, ohne zu viel Raum einzunehmen. Positiv kommt in meinen Ohren auch Lazys schmachtiger Gesang an, der zwar auf Dauer etwas wenig wandlungsfähig scheint, aber nie neben der Spur liegt und die Stimmung der Melodien sehr gut einfängt. Und so sind die ist die Zeit mit dem Album recht flott vergangen, ich hatte zum Teil meine Freude und komme zum Abschluss: ‚Lunascape‘ ist ein gelungenes, handwerklich sehr gutes Album, aber es bietet eigentlich keinen Grund mit Konfetti um sich werfen. Dafür sind die Herren viel zu grundsolide unterwegs. An keiner Stelle haben LucStargazer etwas Besonderes zu bieten, dass sie aus dem Gros der Veröffentlichungen aus 4 bis 5 Jahrzehnten heraushieven könnte. Sie machen „nur“ eigentlich alles sehr gut und sind damit ein Name, der in der Gegenwart für gute Konzerte stehen könnte. Ja, ich freue mich, dass diese Musikspielart nicht nur von alten Klassikern und älter werdenden Szenefans lebt, ja, Luc Stargazer kann man sich ohne Nebenwirkungen in die Birne hauen. Aber wenn ich ähnlich aktuell Principe Valiente, neuere No More, Klimt 1918 und weiterhin die Golden Apes als Vergleich herbeiziehe: die haben mir einfach mehr zu bieten. Bei Luc Stargazer genieße ich, wippe anerkennend mit und habe nach einer Weile Lust auf eine in meinen Ohren bessere Alternative oder einen Klassiker.