Sieben Jahre sind eine verdammt lange Zeit. So lange ist es her, seit uns Dan Fox mit seinem Projekt Loss mit einem neuen Album erfreute ("I Kill Everything", 2005). Da Dan Fox sein Projekt dazu nutzt, sich mit seinen inneren Dämonen zu arrangieren, musste wohl einige Zeit vergehen, bis er diesen inneren Kampf erneut nach außen tragen konnte. Die innere Zerrissenheit veranschaulicht Loss mit einer Kombination aus Power Electronics, melodischem Dark Ambient sowie Rhythmic Noise. Das Ergebnis ist gewalttätig, düster und ruhig zugleich. Gleich am Anfang erreicht "Smear" mit hohen Tönen die Schmerzgrenze, während sich der Song langsam zwischen Noise und langsamer Melodie einschaukelt und später mit verzerrtem Sprechgesang aufwartet. " Product Of A Poor Self-Esteem Case Two: Drunk And Delusional" ist dagegen ruhiger, mehr Ambient und weniger Noise und erinnert ein wenig an Klangstabil. Ähnlich verhält es sich mit "Instrunemtal", einem Song, der gar kein Instrumentalstück ist, aber mit militärischen Trommeln und sogar Streichern aufwartet, während er sich bedeckt im Düsteren hält. Und dann sind da noch diese undefinierbaren Songs wie "Waiting For An Answer", die sich jeder Definition entziehen: Rudimentäre Melodie und Störgeräusche wabern vor sich hin. In der Summe begeistert "I Am But The Sum Of My Conditions" durch den offen zur Schau getragenen, inneren Konflikt seines Erschaffers. Das Album erscheint wie aus bestimmten Situationen stückweise entstanden und bildet doch ein zusammenhängendes Konglomerat aus Emotionen und Impulsen. Nach einer kurzen Eingewöhnung ist das Album erstaunlich gut verdaulich. Die inneren Drangsale des Protagonisten entdeckt man erst später.