Die 2002 in Leipzig gegründete und mittlerweile in Berlin ansässige Band Los Twang! Marvels wird mittlerweile zu recht zu den besten Instrumentalbands gezählt, die die Republik zu bieten hat. Wer bisher das Glück hatte, die Formation einmal in Aktion zu erleben, weiß auch warum: explosiver Instro-Surf’n’Roll-Sound, der schon fast funkensprühend in Ohren und Beine geht, eine überzeugende Live-Show und die unglaubliche Finger- und Kunstfertigkeit, mit der sie ihre Instrumente beherrschen. Sie selbst beschreiben ihre Musik als Surf Rock mit Latino-Touch, was sicherlich nicht verwunderlich ist, bedenkt man, dass Alex, Yolanda und Bisfer ursprünglich aus Lateinamerika stammen. Mit „Jungle of Twang“, welches bei DEM europäischen Kult-Label für Surf, Rock’n’Roll, Beat und Punk Kamikaze Records erschienen ist, haben sie ihr nunmehr drittes Album am Start. Neben dem einmaligen Sound, den die Band bisher so erfolgreich auf den beiden ersten Alben etabliert hat, gibt es aber auch einige Überraschungen auf der Platte. So wurden zwei der eigenen Songs mit Lyrics versehen und da die Los Twang! Marvels ihre lateinamerikanischen Wurzeln stets fest im Blick haben, sind diese natürlich auf Spanisch. Also auf, die vergessen geglaubten Schul-Spanisch-Kenntnisse hervorgekramt und… siehe da: es ist noch etwas übriggeblieben. So lässt sich feststellen, dass sich die Band im Song „Somos Los Twang! Marvels“ gewissermaßen selbst vorstellt. Ein sehr gelungener Song, bei dem die Rhythmusgitarristin Yolanda den Gesangspart übernommen hat. Der zweite der mit Vocals ausgestatteten Songs ist „Esclavos de Amor“. Unschwer zu erraten: Sklaven der Liebe. Ein vorwärtsrockender Song, bei dem man einfach nicht stillsitzen kann. Am Mikro stand diesmal Alex, der Yolanda gesangstechnisch in Nichts nachsteht. Andere Songs, die in der vielfältigen Auswahl großartiger Instrumentalmusik auffällen, sind beispielsweise „Surf Dilemma“ und das melancholische „Sad on Mondays“. Neben sehr überzeugenden Eigenkompositionen haben die Los Twang! Marvels auch einige ihrer Lieblingssongs auf die Platte gepackt. Diese wurden aufpoliert oder neu interpretiert, was ihnen auch durchweg gelungen ist. Besonders herausstechend und einer der definitiven Höhepunkte der Scheibe ist natürlich der schon von zahlreichen Künstlern neu interpretierte „Danza del Sable“ („Sabre Dance“) der Euro-Instro Legende The Jokers. Fazit: Unvergleichliche Instrumentalmusik, die man nicht in Worte fassen kann. Das MUSS man einfach gehört (und gesehen) haben!