Auch die Newcomer-Band Lord Of The Lost werden in diesem Jahr das Wave Gothic Treffen in Leipzig mit ihrem Auftritt bereichern und die frisch auf Platte gebannten Songs des Debuts "Fears" zum Besten geben. Gerade erst gegründet (2008), bei Out Of Line unter Vertrag gekommen und schon steht das erste Werk in den realen und virtuellen Läden, das sich bereits vorab als reges Gesprächsthema in den Foren und Communities des World Wide Webs einen Namen machte. Nicht zuletzt auch deswegen, weil der Lord Of The Lost Frontmann, Chris Harms, alles andere als ein unbeschriebenes Blatt ist und ihn viele von seinen bisherigen Tätigkeiten als Musiker kennen unter anderem bei der Electro/Industrial Band unterArt und den Glam Rockern The Pleasures.

Bei dem Debut der Gothic-Rock/Metal Formation ist ein interessanter - vielleicht auch unerwarteter - abwechslungsreicher Mix aus dunklen und teilweise sehr schweren Atmosphären, heftigen Metalelementen und melodischen Konturen entstanden. Den Auftakt bildet das rhythmische, kräftige und Electro-getünchte "Last Words". Überraschend dabei, wie gut Gesang und Growls sich plötzlich abwechseln oder verschmelzen. So angenehm, dass sich das auch bei anderen Songs wiederfindet. Lord Of The Lost zeigen sich auf ihrem Debut beweglich (Break Your Heart), eindringlich und eingängig (Dry The Rain), wuchtig (My Deepest Fear), emotional und düster (Till Death Us Do Part) und rockig-melodisch (Nothing Words Can Say).

Lord Of The Lost gelingt es, eine abwechslungsreiche, wenn auch qualitativ nicht immer gleichbleibende Trackliste zu generieren, so dass verschiedene Stimmungen, Härtegrade und Tempi dargeboten werden und eine breite Hörerschaft angesprochen wird. Die Band ist offen, experimentierfreudig und sie profitiert ganz klar von den verschiedenen mitgebrachten Erfahrungen jedes einzelnen Bandmitgliedes. Diese Erfahrungen sind es auch, die diesem Album zu einer Menge Reife verholfen haben.

"Fears" ist ein solides, empfehlbares und Grundstein legendes Album von einer Band, die weiß was sie tut. Jetzt müssen Lord Of The Lost eigentlich nur noch beim Wave Gothic Treffen überzeugen und zeigen, was sie live drauf haben.