So schnell kann es manchmal gehen. Da sendet Stephen Sawyer eine CD-R an das Label ant-zen und prompt hat er einen Vertrag in der Tasche. Das nun im September erschienene Debutalbum "Medicine For The Meaningless" von Sawyers Projekt L'ombre verdeutlicht, warum der Kanadier so schnell in den Kreis der erlauchten Künstler des ant-zen-Lables aufgenommen wurde. L'ombre erschafft auf "Medicine For The Meaningless" eine düstere und schwermütige Ambientwelt. In sich gekehrt lauscht man den ruhigen Melodien, die mit Geräuschen und verzerrten Tönen unterlegt sind. So hört man bei "Nowhere" den Wind rauschen oder bei "Ressentiment" eine Art Herztöne. Diese Soundeffekte stehen jedoch nicht im Vordergrund, sondern unterstützen die teils stille teils bedrückende Atmosphäre. Der mit dem reinen Pianotrack "Nowhere" sehr ruhige Einstieg in das Album wird bei "Ressentiment" wieder unterbrochen. Der Song reißt einen sehr schnell aus der Lethargie, sieht man sich doch auf einmal einem wahren Industrial-Noise-Ungetüm a la Converter gegenüber. Durch seine Schonungslosigkeit und seine tanzbaren, verzerrten Beats ist dieser Track eine wahre Perle auf dem Album. Ganz im Gegensatz dazu steht beispielshalber "On The Beach", das schon von seinem Titel her nicht auf Aggressivität schließen lässt. Ob man die Wellen rauschen hört? Oh ja. Ein sehr stimmungsvoller Track, allein getragen durch die Melodie, genauso wie die folgenden Tracks. "Medicine For The Meaningless" ist ein Album, auf das man schon lange gewartet zu haben scheint. Stephen Sawyer legt ein beeindruckendes Debut vor, das mit Spannung auf die nächsten Veröffentlichungen warten lässt.