Nur allzu oft ist die Nützlichkeit von Single- oder Maxi-Veröffentlichungen eher diskutabel; nur allzu oft beschleicht einen da der Eindruck, die einzige Motivation derartiger Veröffentlichungen bestehe darin, den sammelnden Fans kurz vor (oder "bestenfalls" parallel zur) Veröffentlichung eines neuen Albums noch ein wenig mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, als man guten Gewissens für nur eine reguläre CD verlangen mag... Diesem Verdacht kann sich die deutsch-dänische Formation LIGHTS OF EUPHORIA zunächst erst einmal entziehen: Da ist zum einen der Abstand von knapp zwei Monaten zwischen Single-Auskopplung und der Veröffentlichung des nächsten Longplayers "Gegen den Strom", und andererseits bietet das Teil mit insgesamt knapp 30 Minuten Spielzeit zumindest quantitativ so etwas wie "value for money". Was die Musik betrifft, so ist diesr Tonträger leider etwas unausgewogen. Insgesamt finden sich auf "One Nation" sechs Songs, drei davon Remixes des Titeltracks und drei Versionen der "zweiten A-Seite" "You Better Run". Zweiterer Track ist das klare Highlight dieses Silberlings: Verstärkt durch einen gewissen Johan van Roy (der dem einen oder anderen durch seine Arbeit mit SUICIDE COMMANDO ein Begriff sein dürfte...), schlägt die Band hier dem Hörer ein brachiales Stück Midtempo-Musik zwischen hartem EBM und Industrial um die Ohren, welches auch in den beiden Remix-Versionen überzeugen kann (insbesondere die Version von Heimaterde finde ich überaus gelungen). Dem steht auf der anderen Seite "One Nation" gegenüber: Irgendwo zwischen Dark-Electro und Future-Pop präsentiert sich die Vorschau auf das bereits angedeutete nächste LOE-Album als eher mäßig inspirierter Track, zwar durchaus club-tauglich, aber darüber hinaus nur bedingt interessant. Der Club-Mix erinnert mich stellenweise an das beeindruckende, wenngleich auch völlig unterbewertete "twisted thought generator" - Album von Velvet Acid Christ, ist mir aber zu monoton, zu wenig abwechslungsreich. Dies setzt sich auch auf dem Rest der CD noch fort: Die "One Nation" - Remixes wirken halbherzig und uninspiriert, man hat den Eindruck, daß hier Musik produziert worden ist, die auf Krampf tanzflächenkompatibel sein soll; insbesondere im Vergleich zu dem anderen Material auf der Single wirken die Teile fast schon wie Füllstoff, den man sich auch hätte schenken können. Wer braucht das Teil also? Fans von LOE und Komplettisten werden die Single ohnehin schon in den Plattenregalen stehen haben, Freunde härterer elektronischer Klänge sollten zumindest "You Better Run" einmal im CD-Store des Vertrauens anspielen lassen. Für alle anderen ist die Scheibe eher entbehrlich.