Der Nachfolger Under God's Name ist das zweite Studio Album vom Trio Milton Sanchez, Anthony Stuart und Richard Abdeni, die hierzulande auch schon mit ihrem EBM/Industrial Projekt Retractor Spuren hinterlassen haben. Mit Les Anges De La Nuit widmen sie sich nun wieder dem Futurepop Sektor und liefern cluborientierte Sounds mit atmosphärischen Strömungen und härteren EBM-Momenten.

Erwähnenswert ist auch die optisch ansprechende Aufmachung, für die userdx.de verantwortlich gewesen ist, die u.a. schon das Artwork für UnterArt, Orange Sector, Cephalgy und Haujobb beigesteuert haben. Musikalisch, wie gesagt, bewegt sich Under God's Name in den Futurepop Gefilden. Das heißt zum einen, dass es nichts Neues zu entdecken gibt, zum Anderen aber auch, dass auf diesem Album nichts wirklich Schlechtes zuhören ist. In Sachen Abwechslung hätte man ruhig ein wenig mehr experimentieren können und den Gesang vor allem attraktiver machen können, denn die fast immer gleichbleibenden Einsätze führen schnell zur langweiligen Monotonie und die Vocals klingen an manchen Stellen sogar deplatziert. Auch die Produktion ist nicht wirklich rund, was beim zweiten Album schon nichts mehr mit Sympathie und gut gemeintes Augenzwinkern zutun hat. Das mal ausser Acht gelassen, gibt es auch eine Anzahl gut gelungener und überzeugender Tracks, die natürlich auch erwähnt sein sollen. Dazu gehören unter anderem auch der Opener "Pleasure Under God's Name", die mit beweglichen Beats lockenden Tracks "Absolutions", "Illusions" und "Twisted Mind", wie auch "The Storm", das druckvolle "Behind Your Face" und der Angels and Agony Remix zu "Absolutions". Besonders gut gefällt mir persönlich das Instrumental "Enchantment", der, meiner Meinung nach, stärkste Titel auf diesem Album. Der wird so schnell nicht mehr aus meiner Playlist verschwinden.

Abschließend bleibt nur noch schon Bekanntes zu sagen. Les Anges De La Nuit haben angenehme, tanzbare und hörenswerte Tracks kreiert, schwächeln aber an vielen Stellen und klingen nicht viel frischer als andere Genrevertreter. Trotzdem; reinhören lohnt sich.