Wenn wir an Lego denken, dann denken wir an bunte Bausteine. Denken wir an Legowelt, dann denken wir nicht an bunt, aber an Bausteine und zwar elektronische, bunt gemischt.

Und so steigt der Instrumentaltitel „Unconditional Contours Memorymoog“ gleich elektronisch mehrstimmig ein, teils leierig, etwas surrend, wavig dunkel umspielt. Die Elektronik schillert schließlich hoch, pulsiert, rotiert und wirkt trotz allem irgendwie zurückhaltend. „Chateaux Dans Le Ciel Farfisfa Syntorchestra“ steigt mit poppigen, knackigen Drums ein, auf denen der Synth tanzt und fast nach „Urwaldklängen“ klingt. Stetig wiederholt, trotzdem verträumt, gleitet der Sound, wandelt sich beatig gedämpft, bis schließlich die Beatelektronik gänzlich übernimmt und „trommelnd“ ausklingt. „Swiss Fairytales“ steigt märchenhaft synthig verträumt ein. Schräg wandelt sich die Elektronik. Die Gedanken wollen dahingleiten, aber die Seele kommt doch nicht zur Ruhe. Der Song weckt den Eindruck, dass das Innere hinter der Fassade noch immer tobt. Schräg pulsiert der Sound. „Little Musik with a Big Synth“ zeigt verspielt zart, Harfen-gleich ein, windig umspielt. Und schließlich wird der Sound frecher, eindringlicher, „synthiger“. Lebhaft folgt „Evolution EVS-1 ProMars and Prophet 5“. Hohe gedämpfte Töne pulsieren auf schnelleren tiefen. Dunkel lodert der Wave drumherum und trotzdem hat der Track irgendwie „Traum-Charakter“. Die Elektronik nimmt zu. Melancholisch führt die Synthmelodie. In „Prophet Vector Synth Dazzling in the Sun“ treffen wir auf poppige Drums und bearbeitete Vocals. Kurz hören wir „sie“ prophetisch. Die Vocals wandeln sich Robo-like und spielen mit Hall und Schall. Der Sound marschiert dunkel, während der Synth darauf hoch rotiert. Der Titel wirkt wie aus einer Zwischenwelt. Dunkel wabernd und windig schließt sich „These Phenomena Are Not Well Understood“ an – eindringlich, schnell, impulsiv. Der Synth erhebt sich verrückt, fast orientalisch anmutend schillert er und hinterlässt im Innern irgendetwas „Verhängnisvolles“. Es folgt „SMEM 23 Digital Clap Trap Promars Prophet“ – hüpfend, dumpf. Die Synth-Elektronik groovt, während die dumpfen Drums bleiben. Die Schläge werden jedoch knackiger. Genauso hüpfend und quakend schließt „Roxannes Magic Watch“ an, „trompetend“ durchbrochen und wavig zart umspielt. Und irgendwie wirkt der Sound doch lauernd unter den schnellen Tastenklängen, die man zu Hören vermutet. Den Schluss macht leierig schräg „FBT Synther 2000“. Pulsierend steigt der Track mit einzelnen Sequenzen ein – mit einen wirren „Frequenzen-Kulisse“, ungestümer, wirrer Elektronik. Und man hat fast das Gefühl, der Synthesizer wäre ein lebendiger Wesen, das sich bemerkbar machen will.

Mir persönlich fehlt ein bisschen die Power in den Songs, aber dennoch zeugen sie von Leidenschaft und lassen ein mitunter hier und da verträumtes Loslassen und Loslösen zu. Also, hört gern mal rein.

 

 

02.10.2020

 

-OUS

 

https://www.legowelt.bandcamp.com

 

01. Unconditional Contours Memorymoog
02. Chateaux Dans Le Ciel Farfisfa Syntorchestra
03. Swiss Fairytales
04. Little Music with a Big Synth
05. Evolution EVS-1 ProMars and Prophet 5
06. Prophet Vector Synth Dazzling in the Sun
07. These Phenomena Are Not Well Understood
08. SMEM23 Digital Clap Trap Promars Prophet
09. Roxannes Magic Watch
10. FBT Synther 2000