Die Legion des Todes veröffentlichen mit ihrem Theater der morbiden Visionen ein Stück in drei Akten über Hölle, Böses und die anderen Gründe, warum man eben harte Musik macht. Klingt auf deutsch übersetzt eigentlich genauso unspannend wie in den Originalsprachen, aber sei’s drum. Das zweite Studioalbum der Franken, die sich laut Homepage die Diener Satans nennen, wurde von Atrocity Alexander Krull aufgenommen und ... nervt gewaltig. Aber halt! Wer wegklickt, der missachtet die Zeit, die ich mit dem „Stück“ verbringen „durfte“. Ein räudiger Stiefsohn von Cradle of Filth und Dimmu Borgir, beide nicht zu ihren besten Zeiten. So ist die Kurzbeschreibung des gesamten Albums, das so fein säuberlich zusammengesetzt wurde, dass alle drei Akte aus einem Intro und drei Tracks bestehen und man sogar Platz hatte für ein Schmankerl. Letzteres stellte für mich schließlich den entgültigen Totalausfall dar, aber dazu gleich mehr. Eines der Hauptprobleme liegt in der Zusammensetzung der einzelnen Komponenten. Die Legio Mortis will so richtig Sack hauen und wartet deswegen mit schnellen Breaks, räudigem Sound, pfeilschnellem (schnell ist nicht gleich gut oder spannend!) Schlagzeugspiel und ätzendem Keifgesang mit Growleinlagen auf. Die Legio Mortis will aber auch fröhlich Sackhüpfen spielen, weswegen die schwülstigen Keyboards recht laut abgemischt sind und man sich stimmungstechnisch doch nicht so ganz an Evilultrabös’-Melodien hält. Und hier ist also des Pudels Kern – Melodien und deren Umsetzung passen nicht zusammen. Entweder sind die Melodien zu nett für die Band (ausgenommen natürlich die Dame des Hauses, die das synthetische Tasteninstrument besetzt hält) oder die Herren wissen einfach nicht, wie man mal seine Gefühle zeigt. Ich schweife ab. Macht das Gedresche bei den ersten beiden Songs noch Spaß, so ist schon der Seelensammler ein so fürchterlich plumpes Stück, dass ich ausschalten will. Und die restlichen Songs wollen einfach nicht hängen bleiben. Und das oben angesprochene Schmankerl zeigt zwei Dinge: das erste ist positiv, denn mit einer Blackmetal-Version des ATC-Hirn-Zerstörers „Around the world“ zeigen die Franken immerhin, dass sie das Diener Satans Image mit einem Augenzwinkern sehen. Leider und zweitens ist diese Coverversion so dermaßen , dass ich mir beim Hören wünschte, ich würde das Orginal hören. Kann man etwas schlimmeres empfinden? Wer das lustig findet ist entweder zu true für die Welt oder 14. Und die fürchterlichen „La la la la laaaaa“-Keifer zeigen noch einmal deutlich, dass heftigst an den Vocals gearbeitet werden sollte. Man braucht nicht jede Black/Death Metal Scheibe und auch wenn die Legion des Todes nicht zum Bodensatz des Genres gehört, so muss man ihr Theaterstück als eher unnötig bewerten.