Wie fängt man eine Buch-Rezension zu Led Zeppelin an? Gute Frage – nächste Frage! Lohnt sich der Blick in das Innenleben einer Band, die wie kaum eine andere nachfolgende Generationen an Musikern geprägt hat und auch heute noch für viele der heilige Gral der Rockmusik ist? Die Antwort spar ich mir... „Hammer Of The Gods“ – was für ein Name? Treffender konnte man diesen Ritt mit dem Teufel nicht nennen. 400 Seiten voller Wahnsinn, voller Sex und erhabener Musik. Es ist die Geschichte einer Band die mehr als 300 Millionen Platten verkauft hat. Einer Band, die sich 1968 zusammenfand und die 2007 in London ein beeindruckendes Comeback gab. Stephen Davis hat sich dieses Mammutprojekt zugemutet und erfolgreich umgesetzt. Aber wen wundert’s, zeichnet er sich doch für hervorragende Rock-Biografien (u.a. Aerosmith und Jim Morrison) aus. Ab und zu hätte er die Geschwindigkeit (v.a. zu Beginn) etwas drosseln können. Mehr gibt es eigentlich nicht zu kritisieren. Davis strickt aus einer allwissenden Sichtweise (welche mit Originalzitaten der Protagonisten ausgeschmückt ist) ein hochexplosives Bild der Ausnahmeband. Alles beginnt mit Gitarren-Gott Jimmy Page. Davis geht kurz auf seine Kindheit und seine Zuwendung zur Musik ein. Schnell entwickelt sich eine unbändige Liebe zur Gitarre – die Reise beginnt. Mit den Crusaders stellt sich der erste Erfolg ein. Page wird schnell zu einem Star der Aufnahmestudios. Bei etlichen erfolgreichen Bands spielt er die Session-Gitarren, ganz einfach weil er besser als die eigentlichen Gitarristen ist. Doch irgendwann holt ihn sein Körper ein. Er steigt aus, nur um später der Nachfolge seines guten Freundes Eric Claptons bei den Yardbirds. Es war die Zeit, als die Rockmusik ihren Triumphzug begann. Pop-Acts wie The Beatles konnten nicht mehr privat auf die Straße gehen, die Rolling Stones fingen langsam an berühmt zu werden, The Who stritten sich auch schon und Pink Floyd gründeten sich gerade – es war eine spannende Zeit, die uns Stephen Davis näher ausleuchtet. Nach einer erfolgreichen aber kurzen Zeit an der Seite von Jeff Beck, kam das Ende...die Zeit war reif für The Next Big Thing: Led Zeppelin. Mit dem Teufel im Bund wurden sie zur größten Band der Gegenwart. Auch bis heute noch ranken sich Gerüchte über einen tatsächlichen Pakt mit Belzebub. Viele Zeitzeugen sind immer noch überzeugt, dass sie den Teufel nach einigen ihrer Konzerte leibhaftig gesehen haben. Selbst einige Mitglieder des kalifornischen Unterhauses glaubten 1982 an eine direkte Verbindung zwischen den schon nicht mehr existieren Led Zeppelin und Luzifer. So waren sie überzeugt, dass man beim Rückwarts-Abspielen des eventuell größten Songs des Jahrhunderts, "Stairway To Heaven", ganz deutlich die Worte „Here’s To My Sweet Satan“ hören kann. Also...legt euch einige Werke der Band in die Kiste, nimmt dieses Buch zur Hand und geht Hand in Hand mit dem Teufel auf einen exzellenten Trip in die Hochzeiten der Rockmusik. Für Rock-Fans ein Pflichtkauf!