Das belgische Ein-Mann-Projekt Le Moderniste von Laurent Delogne gibt mit seinem Namen eine thematische Ausrichtung vor, die eigentlich in seiner Musik eine ganz andere ist. Le Moderniste geht es um die Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Zugegeben, ein immer wieder aktuelles Thema. Im Grunde genommen stellen sich aber Wissenschaftler, Literaten, Musiker und andere Künstler diese Frage schon seit einigen Jahrzehnten. Um der Beziehung zwischen Mensch und Maschine auf den Grund zu gehen, zieht Le Moderniste alle Register der Rhythm'N'Noise-Orgel. Das Zusammenspiel von Rhythmus, Noise und Samples wird vor allem in die pumpende, tanzbare Richtung getrieben. Manchmal geht es aber auch ins Extreme, so als ob der Belgier für seine Forschung in Grenzbereiche vordringen muss. Der noisige Beat und die gut platzierten Samples bringen jeden industriell angehauchten Tanzboden schnell zum Kochen. Mit viel Bass und teilweise hochfrequenten Tönen wird das Hirn weich geklopft, bis man als willenloser Zombie zur Musik zappelt. Im Fall von Le Modernistes Album "Suck My Beat" nimmt man das gern in Kauf, denn obwohl man sich bei den 14 Tracks etwas mehr Abwechslung und hin und wieder einen Ton Melodie wünschen würde, ist das konsequente Dauerfeuer doch irgendwie ansteckend. "Suck My Beat" ist Musik zum Abreagieren, Tanzen oder für die körperliche Betätigung. Das Album lädt den Hörer auf wie einen Akku. Danach oder währenddessen muss die angestaute Energie irgendwie wieder raus. Und während man noch wie ein Duracell-Hase durch die Wohnung fegt, trommelt Le Moderniste schonungslos weiter auf der Noise-Pauke. Zum Schluss stellt sich die Frage, wie Le Moderniste die Beziehung zwischen Mensch und Maschine nun eigentlich bewertet. Das auf "Suck My Beat" abgefeuerte Beat-Noise-Inferno könnte sowohl negativ als Aggression als auch positiv als Einklang gedeutet werden. Infektiös ist es allemal…