Le Diktat habe ich vor einiger Zeit mal live gesehen und war sehr begeistert und eigentlich müsste der Song „Cold Fusion“ aus den Clubs ziemlich bekannt sein, denn hier wird Breakcore, Drum and Bass mit Samples von Dead Can Dance gemischt und überhaupt mischt Le Diktat so ziemlich alles was ihm in die Finger kommt. Kirdec war mir bis jetzt kein Begriff, aber nach einigen Recherchen im Internet bekam ich heraus, dass es sich um den umtriebenen C-Drik handelt – eine Hälfte des Projects Axiome, welches mir wiederum ein Begriff ist. Die vorliegende Split-CD weckte also einige Erwartungen in mir. Der automatische Internetübersetzer gab beim Titel „Mourir de Bonne Heure“ als deutsche Übersetzung „Gute Zeit zum Sterben“ aus und somit war der Grundtenor auch gegeben. Es gibt Solo-Titel der beiden Künstler und auch Kollaborationen, wobei ein Unterschied zwischen den verschiedenen Tracks nicht unbedingt erkennbar ist. Meistens wird ein Beat auf ein Grundgeräusch gelegt und mal aufgebaut und wieder reduziert. Mal werden richtig tiefe und durchdringende Bässe benutzt, mal Sprachsamples oder gar Rap-Vocals, aber irgendwie fehlt das etwas. Es gibt Ausflüge zum Dubstep, Drum and Bass, Breakbeat und Darkelectro und schön ist, dass wirklich alles sehr düster gehalten ist. Das ganze Album ist gut hörbar, die Sounds stimmen und irgendwie passt auch alles, aber sämtliche Songs sind langsam bis Midtempo und die Drums ähneln sich ziemlich, so dass sich alles in Gleichförmigkeit auflöst, obgleich der eigentliche Flow sehr gut rüberkommt. Irgendwie kommt das Ganze nicht so richtig in Fahrt. Die Songs sind alle durchweg gut anzuhören, interessant und richtig gut produziert und auch die düstere Grundstimmung kommt sehr gut rüber, aber der Funke springt nicht über und so wird „Mourir de Bonne Heure“ als reine Hintergrundmusik laufen, als solches funktioniert das Album aber richtig gut und vielleicht sollte es ja auch genauso sein.