Der selbst bedruckte, dunkelrote Silberling rotiert, die Lautsprecher geben einen kühlen, unbehaglichen, elektronischen und schlicht gehaltenen Einstiegstitel preis, welcher sogleich mit der Stimme Anna Pasold lockt und den Hörer aufmerksam stimmt. Dabei bietet der Einstiegstitel schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf die Einsatztechniken ihrer Stimme, die immer der aktuellen Stimmung oder dem Thema angepasst ist und auf dem Album, durch beispielsweise dem Sprechgesang, für Abwechslung sorgt. Under Your Surface teilt sich in drei Teile: Der erste Teil - a new beginning - umfasst die ersten drei Titel, darunter den kühlen, elektronischen Opener "Aphorism", das rockigere "Restarting Life" und das melodisch, im Wave- und Elektrosound gehaltene "Break The Past". Im Hauptteil (the breakout) schließt sich das agile, durch Beats und Drums dominierte "Scintific Mutation" an. Abgelöst wird dieser Titel durch das düstere und kühle "Vicious Circle", welches zusätzlich mit leicht verzerrten Vocals ausgestattet, zur Abwechslung beiträgt. Angenehm ausgedehnt und im Tempo gezügelt harmoniert Anna Pasolds Gesang mit dem melancholischen Spiel des Klaviers. Die drei letzten Songs des Hauptteils bilden das kaum greifbare, verquere "Partial Contentment", das beweglichere, elektronische "Your Plan" und der basslastige, deutschsprachige Titel "Kopfplan". Der dritte und letzte Teil - the end - besteht aus dem dunkel-trüben "Ending Legend" und dem in Sprechgesang gehüllten "Upstream And Beyond". Nach etwa anderthalb Minute setzt der Hiddentrack ein. Der eigentlich beste Song des Albums. Under Your Surface hinterlässt einen ziemlich gespaltenen Eindruck. Zum einen ist dem Album anzuhören und anzumerken, dass viel Wert auf die Kreativität und Abwechslung in den Songs gelegt wurde und sich das Duo Torsten Krause/Anna Pasold experimentierfreudig auslebt, zum anderen geht aber musikalisch auch vieles einfach drunter und drüber und dabei dann ganz verloren. Mit Sicherheit haben sich die beiden etwas bei ihrem Album gedacht und wollten wahrscheinlich auch eine Geschichte erzählen. Ob das insgesamt beim Hörer ankommt und verstanden wird ist allerdings fraglich. Vielleicht aber auch nur eine Frage der Herangehensweise. Für mich gilt: Last Lament wollten viel erreichen und sind an der Umsetzung gescheitert. Weniger, wäre hier mehr gewesen.