Wieder einmal Prophecy Records. Wieder einmal Ambient Black Metal. Und wieder ein Hammeralbum. Das hier besprochene „ .neon“ stammt im Gegensatz zu den kürzlich erschienen Beiträgen (u.a. Alcest) aber nicht aus dem schönen Frankreich sondern aus Rheda. Ja genau, Deutschland. Hinter dem Projektnamen Lantlôs steckt ein Künstler mit dem Pseudonym Herbst und die Marschrichtung ist bereits an der neuen Besetzung zu erkennen: die Vocals stammen von Alcest-Mastermind Neige. Brauchen wir aber ein weiteres Album mit verträumten, langsamen Black Metal? Die Frage ist natürlich berechtigt, aber „ .neon“ ist schlichtweg sehr gelungen und bietet dezente Abwechslung innerhalb des doch eher gleichförmigen Musters dieser Spielart. Lantlôs klingt etwas härter als die verwandten Bands, das Keifen ist etwas rauher aufgenommen worden, die Drums haben mehr Gewicht und oft sind die Melodien fast schon jazzig. Hinzukommt, dass Herbst in einigen Stücken aus dem Standartschema ausbricht. „Pulse/Surreal“ beginnt als kleine Hommage an Radiohead, „Coma“ bietet zum Teil treibende Passagen und einzig das abschließende Titelstück ist zu sehr in sich ruhend und etwas langatmig. Ansonsten finden sich ausschließlich gelungene Stücke auf „ .neon“. Tja, Fans von Alcest und Amesoeurs , die auch im regnerischen Sommer Lust auf melancholischen Black Metal mit viel Atmosphäre haben sollten dem deutschen Projekt mindestens ein Ohr leihen. Ich bin gespannt, was mich in der nächsten Zeit noch aus dem Hause Prophecy erwartet. Weiter so!