Knappe zwei Jahre sind vergangen, als La Magra mit "Music For The Living Dead" debütierte. Nun folgt der Nachfolger "Schwarze Boten" und Louis Cyphre versorgt seine schwarze Hörerschaft mit neuen musikalischen Verköstigungen aus dem Dark-Electro-Bereich. Anders als noch beim Erstlingswerk, verzichtet La Magra diesmal auf die Unterstützung durch Labelkollegen und füllendes Remixmaterial. Stattdessen erscheint neben der normalen CD-Ausgabe eine spezielle Remix-CD, die "Schwarze Boten - Silver Edition". Hier nun auf sich selbst konzentriert, veröffentlicht das Projekt 14 neue Titel. Dabei ist mit "Schwarze Boten" ein Album herausgekommen, das zwar im Ganzen eine deutliche Weiterentwicklung zeigt, an vielen Stellen allerdings immer noch schwächelt und so manches Mal nicht zu überzeugen weiß. Louis Cyphre eröffnet mit dem eingängigen, tanzbaren "Angel Of Darkness", welches angenehm überrascht. Bekannt für seine dunklen, melodischen und im Tempo angepassten Titel folgen "City Of The Dead", "Among Us" und "Circus Of Dead". Im Anschluss daran ertönt das enttäuschende "The Course", das zwar den Anschein erweckt sich melodisch schön und schwer aufzubauen, um dann eine mit Spannung erwartete Wende hervorzubringen, tatsächlich passiert aber nichts. Abwechslungsreicher und mit mehr Schwung kommt "God Is Dead" zwar gerade so über den Berg, aber aufgrund der weiblichen Vocals, die hier erschreckend deplatziert wirken, könnte je nach Geschmack auch der Absturz drohen. Mit dem gleichen Schicksal geschlagen sind auch "Phoenix", "Flieh Mit Mir" und "Guardian Angel", wobei "Gurardian Angel" mit seinen Übergängen so grenzwertig geraten ist, dass so manch einem die Gesichtszüge entgleisen könnten. Da schließt sich "End Of The Human Race" gerade richtig als Rettungstitel an, der vor allem eins unterstreicht, nämlich: Weniger ist oftmals doch mehr! - Hier definitiv und das sollte La Magra besser noch einmal überdenken. Bei dem dunkel-brodelnden und beweglichen "Für Immer", dem tanzbaren "Wesen Der Nacht" und "Sweet Jesus", das eindringlich und synth-lastig ertönt, können die Hörer wieder aufatmen, denn La Magra lässt das Tal der Grenzwertigkeit hinter sich und findet zu seinen ursprünglichen Stärken und Sounds zurück. Auch der eletronischere, beatlastige Abschlusstrack "Unser Letzter Tag" und der melodisch, wummernde Hiddentrack hinterlassen einen guten Eindruck. Am Ende bleibt ein Album mit Höhen und großen Tiefen. Auch wenn der Mut zum Ausprobieren für La Magra spricht: außer von den Fans wird das wohl kaum gewürdigt werden. Deshalb ist "Schwarze Boten" auch nur für die Fans der ersten Stunde empfohlen.