Mit zerbrochenem Glas und einem wolkenbehangenen Himmel auf dem Cover starten Kosheen in die dritte Runde ihres bisherigen musikalischen Lebens. Über das Debut-Album braucht man nicht viel dagegen, der zweite Release, Kokopelli, ist dagegen leider etwas in der Medienlandschaft untergegangen. ‚Damage’ ist ein Pop-Album geworden, eines das mit interessanter Auswahl an Sounds aufwartet, die Dancefloor-Smasher wie sie auf dem ersten Album enthalten waren, jedoch größtenteils auf die Singles auslagert. Es scheint, dass man sich wieder mehr den klassischen Trip-Hop Sounds der Heimatstadt Bristol annähern möchte. Grundsätzlich eine Idee, die man nicht von vorneherein ablehnen sollte, denn Kosheen machen das ganz geschickt. Zwischen den fetten Beats des Genres versteckt man deutliche elektronische Effekte und Überraschungsmomente, die der Hörer so nicht unbedingt bei Midtempo-Songs erwartet. ‚Damage’, der Opener, ist das beste Beispiel dafür. Auch ‚Cruel Heart’ oder das düstere ‚Marching Orders’ gehen dieser Ausrichtung nach. Das heißt allerdings nicht, dass das Album frei von schnellen Songs wäre. ‚Guilty’ und ‚Thief’ gehören zu diesen, sind aber bedeutend erdiger und rockiger gebaut als man das noch von ‚Catch Me’ oder ‚Hungry’ kennt. Am ehesten erinnern vielleicht ‚Chances’ oder ‚Like a book’ an vergangene Tage. Stark sind zwei Balladen, die unbedingt erwähnt werden müssen, das orchestrale ‚Your Life’ und das klavierbeklimperte ‚Under Fire’. Da fehlt doch noch was: genau die erste Single ‚Overkill’, diese würde ich aber auch zumindest in der mit nervigen Gitarren-Sounds ausgestatteten Album-Version zu den schwächeren Tracks auf dem Album zählen. Da lohnt es sich die clublastigeren Remixes der Single in Betracht zu ziehen. Kosheen liefern mit Damage ein gelungenes Pop-Album ohne große Überraschungen ab. Solides Kunsthandwerk das breit gefällt, jedoch nicht unbedingt sofort dazu animiert die Geldbörse zu zücken.