Grundsätzlich ist meine Begeisterung für das Subgenre „Power Electronics“ (oder wie auch immer) nach dem durch Asche, CONFIG.SYS oder Converter ausgelösten Hoch vor knapp zehn Jahren, mittlerweile ein ganzes Stück abgeklungen. Aber da das Label Progress Productions Bands (Necro Facility, TPS, Kite, Hype etc.) aus vielen Richtungen unter Vertrag hat und dabei nur selten etwas falsch macht, war ich schon gespannt, was die beiden Schweden von Kopfer Kat zu bieten haben. Und das machen Michael Andresen und Jimmy Andersson ab Sekunde eins klar, indem sie die Maschinen sofort lospoltern lassen. Und über die gesamte Albumlänge so gut wie keine Pause machen. Dabei drängt sich ein Name als Vergleich sofort auf. So wie Kopfer Kat haben Sonar zumindest auf ihren ersten Veröffentlichungen geklungen. Der Anfang von „Sonic Warfare“ legt die Vermutung nahe, dass die beiden Schweden eine konkrete Vorstellung davon haben, wie ein Clubtrack anfangen sollte und das „Skrammelpop“ insgesamt für den Clubeinsatz gemacht ist. Übergang für DJs leicht gemacht. Weitere Kandidaten für die Tanzflächen einschlägiger Clubs sind „Ubervolt“ und „Dirty Fuckin Dogs“. Viel mehr ist zu diesem Album nicht zu sagen. Kopfer Kat kommen ohne Gesang und auch fast ohne Sprachsamples aus. Das Coverartwork entspricht dem gängigen Industrial-Cliché, die Songtitel (und der Ghosttrack am Ende) lassen aber eine gehörige Portion Humor erahnen. Der Name Kopfer Kat passt vom Klang prima zur Musik. Der Albumtitel dagegen nicht. Denn Pop wird hier wirklich nicht geboten. Es gibt eine Dreiviertelstunde voll auf die Zwölf. Das ist nicht innovativ, wenig abwechslungsreich und um ehrlich zu sein auf Albumlänge kaum zu ertragen. Aber es fetzt ordentlich.