Und ganz still genieß ich sie – die Harmonie… Nach endlos langen 3 Jahren, 4 Monaten und gefühlten 15 Tagen ist die Menschheit wieder um einen Schatz reicher. Langsam wird es eng in den Musikmuseen der Welt…Knorkator werfen uns mit „Das nächste Album aller Zeiten“ ein Potporie aus geistigen Exzessen, musikalischen Finnessen und 10 Flaschen Martini auf die Rübe. Neben altbekannten Knorkator-Kopf-an-die-Wand-Hauer wie „Du bist so still“, „GV“ oder auch „Franz Hose“ wird ordentlich Neuland angeschippert. Denn der angedeutete Wandel des letzten Albums wird konsequent vorangetrieben. Schluss mit Lustig heißt dies aber noch lange nicht. Jedoch wird diesmal mehr auf die musikalische Verpackung geachtet und man merkt deutlich, dass die Jungs wissen, wo die richtigen Knöpfe gedrückt werden müssen. Songs wie „Eigentum“ und „Nur mal angenommen“ zeigen, dass die Jungs hier ordentlich das ExperimenTier gepackt hat und sich nicht nur auf alten Lorbeeren ausruhen. Dies wird sicherlich nicht jedermanns Geschmack sein, aber gerade das macht das Album so interessant, denn im Gegensatz zu den vorherigen Alben braucht es einfach ein paar mehr Durchläufe, um die Songs vollends aufgehen zu hören. Und das ist auch gut so…Mit „Geld“, „Lied vom Pferd“ und dem unglaublich schmalzig schönen „www.einliebeslied.com“ feat. Anton Zylinder werden moderne Popgefilde betreten, und beweisen das Stumpen, der kleine Sänger, nicht nur ein herumschreiender Aggrozwerg, sondern auch ein richtig dufter Sänger sein kann. Das wusste der geneigte Knorkatorfan zwar schon länger, doch bekommt Stumpen auf diesem Album die Gelegenheit, sein Ausnahme-Talent der ganzen Welt einmal in aller Ausführlichkeit vorzuführen. Unverständlich bleibt mir allerdings immer noch, was es mit „Symphonische Dichtung“ auf sich hat. Ein musikalisches Outro, welches die Prägnanz eines abgebrannten Streichholz besitzt. Völlig nutzlos – aber dies sollte Kunst auch sein, oder? Ein weiteres Manko ist die doch etwas zu kurz ausgefallene Spielzeit, von etwas mehr als vierzig Minuten…aber vielleicht auch ein Grund die Repeat-Taste gar nicht mehr loszulassen. „Das nächste Album aller Zeiten“ wird sicherlich nicht jeden Fan begeistern können, dazu klingt es an manchen Stellen vielleicht etwas zu glatt, an anderen wieder zu sperrig…Aber dass sich an Knorkator die Geister scheiden, ist ja nix neues. Wer ein wenig Sinn für derben Humor, schlechte Witze und ungepflegtem Metal hat, sollte an diesem Werk nicht einfach vorbeispazieren. Und für alle ganz schnellen, liegt dem Silberling obendrauf noch eine Bonus-DVD bei…Ran an den Speck!