Kennen sie das? Sie fühlen sich schlapp, deprimiert. Alles erscheint sinnbefreit und irgendwie falsch. Und dann sind da noch diese Schuldgefühle. Man sucht die Schuld bei den anderen und dann doch schließlich bei sich. Kurz: "Reue" stellt sich ein und damit malso richtig schön schlechte Laune. Und nun? Nun, es gibt keine Hoffnung, nein nein. Ich will ja keine voreiligen Erwartungen wecken. Aber mit dem Kauf der vorliegenden CD können sie sich einen richtig schönen (???) Gefühlsverstärker und Stimmungsdämpfer ins Haus holen. Toll, oder? Auf dem Gebiet des depressiven Black Metals kann man wohl keine Sternstunden der Kreativität erwarten, die den Hörer aus der melancholischen Lethargie aufschrecken und etwas ganz Neues transportieren. Aber das wäre ja, um es mit einem Augenzwinkern zu bemerken, auch kontraproduktiv. Denn gerade der Erhalt der miesen Stimmung ist Ziel dieser Musikrichtung. Und in diesem Punkt kann das zweite Album von Kältetod richtig punkten. Was gibt es also groß inhaltlich zu berichten? Da haben wir zirkulierende Gitarrenläufe, monotone und nur langsam in der Spannung steigende Melodieverläufe, lange Spielzeiten der einzelnen Lieder und alles andere als Mitgröhlrefrains. Also alles wie gehabt, nur ein weiteres Album, das keiner wirklich braucht – ab die Post, zurück an den Hersteller? Haaaaaaalt! Das zweite Album ist wenig überraschend aber gleichzeitig kann es eine Offenbarung für all diejenigen sein, die in diesem Stil ihr Seelenheil suchen. Denn Kältetod machen verdammt viel richtig. Der klang schön schlecht und denoch gut konsumierbar, das Gekeife runterziehend und die Melodien und Riffs stimmungsvoll. Das ist keine Dutzendware. Diesen Kauf werden sie nicht be"reue"n!