Klangstabils neues Release "Taking Nothing Seriously" widmet sich einem bedeutungsschwangeren Thema, nämlich dem Nichts. Hinter diesem Hintergrund ist der Titel des Albums auch zu verstehen. Er bedeutet nicht, dass man überhaupt nichts ernst nehmen, sondern das man das Nichts ernst nehmen sollte. Das ist zugegebenermaßen etwas verwirrend, aber schließlich ist der Gegenstand des neuen Albums von Klangstabil auch nicht gerade mal ein Problem, das man mal eben beim Frühstück ausdiskutiert. Die auf "Taking Nothing Seriously" enthaltenen Tracks entstanden in der Zeit zwischen 2000 und 2004. Trotzdem handelt es sich dabei um ein Konzeptalbum. Ein Hinweis mehr, dass sich das Klangstabil-Duo ernsthaft mit der Materie auseinandergesetzt hat. "Taking Nothing Seriously" ist aber keineswegs so schwer zu verdauen, wie man vielleicht glauben möge. Klangstabil regen zum Nachdenken an und wollen keinesfalls einen rein philosophischen Diskurs halten. Vielmehr geht es darum, dass sich der Mensch aus dem Nichts selbst erschaffen und ständig dagegen kämpfen muss, nicht wieder darin zu verschwinden. Das Album folgt musikalisch dem bereits eingeschlagenen Weg von Klangstabil, auch wenn es sich weit von dem entfernt hat, was man allgemein hin unter Industrial versteht. Bei fast allen Tracks schwingt eine gewisse Melancholie mit. So ist etwa "Away" ein sehr ruhiges Stück, dessen getragene Melodie eine gewisse Schwermut auslöst. Generell muten die Songs eher poppig an, mit einem gewissen Hauch der 80er. Schon der erste Track, "You May Start", macht klar, wohin die Reise mit "Taking Nothing Seriously" geht: Melodisch, ein wenig poppig und gepaart mit ziemlich bedeckt gehaltenem Industrial. Und genau diese Verbindung ist es, die man nachher nicht mehr so leicht vergisst. Das Album nimmt dann auch den Hörer sehr schnell für sich ein. Auch wenn Klangstabil den fast ausschließlich gesprochenen Text nicht unbedingt an der Musik ausrichten, sondern ihn in erster Linie als unmittelbareres Trägermedium für ihre Botschaft benutzen, bilden alle Songs eine Einheit. Lediglich am Ende von "A Difference That's For All To See" geht es einmal richtig heftig zur Sache. "Gloomy Day" dürfte dem ein oder anderen noch vom Daruma-Sampler her bekannt sein. Das Album lädt gerade dazu ein, immer wieder gehört zu werden. Egal, ob man sich nun mit dem von Klangstabil besungenen Nichts beschäftigen oder sich einfach nur an der Musik laben möchte. Ein wirklich auf der ganzen Linie begeisterndes Album...