Die Veröffentlichungen von Kite ziert als Logo eine Hand. Und mit der nun vorliegenden fünften EP „V“ gibt es nun für jeden Finger ein Output. Und immer noch kein Album. Alles beim Alten also bei den beiden Schweden? Mitnichten. Die Herren Berg und Stenemo waren live wieder sehr viel unterwegs (vor allem in Asien) und sind mit Ihrem Studio von Stockholm nach Tranas umgezogen. In das „Twin Peaks Schwedens“. Die Isolation in der ländlichen Gegend, soll nach Aussage des Duos auch Einfluss auf den Sound genommen haben. Womit wir bei der für die Hörer wohl viel wichtigeren Veränderung wären. „V“ ist härter, oder besser dunkler, als die bisherigen Songs. Kite-Fans müssen sich aber keine Sorgen machen. „Wishful Summer Night“ liefert einen typischen Kite –Songs voller Sehnsucht. Nebenbei gehört, könnte er als Intro durchgehen. Intensiv zugehört ist es eine kleine Wundertüte mit vielen Spielereien am Gesang und bezüglich Melodie und Sounds. Unweigerlich muss ich an die aktuell wieder erstarkten OMD denken, was mir im Laufe von „V“ noch öfter passieren sollte. Christian Berg und Nicklas Stenemo konzentrieren sich weiter auf Einflüsse der Achtziger und versuchen diese auf Ihre Weise zu interpretieren. Dabei wird mehr als deutlich, dass dabei nicht nur die Hits Pate standen, sondern die kompletten Alben, B-Seiten oder Remixe. Der Einstieg von „I Can´t Stand“ klingt stark wie der „Aggro Mix“ von „Never Let Me Down Again“. Meiner Ansicht nach trotzdem (oder doch deswegen?) ein sehr guter Song. „If You Want Me“ mit seiner Nähe zu IAMX zeigt hingegen, dass sich Kite auch aktuellen Einflüssen nicht verschließen. Neben den beiden genannten Song, überzeugt mich das treibende „The Rhythm“ am meisten. Wer die Nummern eins bis vier mochte, kann bei „V“ aus meiner Sicht wieder bedenkenlos zugreifen. Also doch genug Beständigkeit. Nicht neu ist außerdem, dass die deutschen Anhänger wohl weiterhin nur wenige Chancen bekommen werden, Kite live zu erleben.