Im Anschluss an das 2011er Album “Nightglory” ruft sich Kirlian Camera mit der EP „Immortal“ kurzzeitig wieder in Erinnerung. Die italienische Kultband widmet sich damit der bescheidenen Neubearbeitung des gleichnamigen Titels. Dabei hat sich die Band immerhin einen der populärsten Songs von dem m. E. nicht geraden stärksten Albums als Fundament gewählt. Die Remix-Versionen bringen jedoch keinen besonders großen Aha-Effekt. Der Single Edit scheint bei oberflächlicher Betrachtung lediglich an Länge gewonnen zu haben. Entscheidende Variation bildet jedoch der Titelbeginn, der deutlich atmosphärischer gestaltet wurde. Ansonsten besticht „Immortal“ vor allem durch die großartige Stimmgewalt Elenas, die diesen Song trägt und überhaupt erst zu einem Titel macht, der Aufmerksamkeit erregt und im Ohr hängen bleibt. Der zweite Remix von Blank ist dagegen weitaus technoider und zielt auf die Tanzflächen der Clubs ab. Dabei wird das Herzstück des Titels – der Gesang – leider unnötig in den Hintergrund gedrängt und unschön „frisiert“. Weitaus stärker sind dagegen die beiden neuen Stücke „Bros in NWO“ und „1982“. Das von Bergamini düster vorgetragene „Bros in NWO“ ist ungleich mutiger und wirkt trotz seiner statischen musikalischen Untermalung einnehmender. Das Instrumental „1982“ erinnert stark an frühere Zeiten Kirlian Cameras und ist dank der druckvollen Beats und vielschichtigen Ebenen (eingespielte Streicher) der wohl stärkste Titel der EP. Die ebenfalls neuen Stücke „Sitchin A“ und „Sitchin B“ sind Beiwerk. Die kurzen Ambient-Stücke wirken beklemmend und wären ohne Frage gute Filmmusik für einen Herzrasen hervorrufenden Horrorfilm. In Summe eine nette Veröffentlichung, die sicherlich von jedem Anhänger der Italiener als Pflichtkauf angesehen wird. Allen anderen würde ich empfehlen sich möglicherweise einen der interessanten Stücke als Einzeltitel zu kaufen. Ansonsten gilt es sich weiterhin an die starken Veröffentlichungen wie „Shadow Mission“ zu halten. Für Sammler könnte noch die Vinyl Version der Veröffentlichung von Interesse sein. Inhalt der Tracklist bleibt der gleiche, nur die Anordnung auf Side A und B entspricht jeweils einer Remix-Version des Titeltracks, einem neuen Track und einer „Sitchin“-Version.