Mitte der 90er gegründet, machten Killling Miranda durch diverse Liveauftritte und ihre erste EP "Burn Sinister" (1998) schnell von sich reden. In England längst keine Unbekannten mehr, warten die vier hierzulande noch auf den großen Durchbruch. Angekündigt als Goth-Electro-Rocker liegen die vier Engländer eher zwischen Rock und Metal, Goth-Elemente sind nur selten wahrzunehmen. Kein Wunder also, dass dieses Gesamtbild bzw. der Musikstil von Killing Miranda später auf Dark Industrial und Metal festgelegt wurde. Aber auch dass trifft es eigentlich nicht genau. Die Engländer um Frontmann Filthy Rikky lassen sich gleichzeitig in die Metal-, Rock- und Nu-Metal-Ecke stecken. Dabei tönen immer wieder Analogien zu bekannten Verwandten wie Marilyn Manson, Faith No More oder sogar Korn durch. Allerdings verfolgen Killing Miranda kein stures Abkupferkonzept, sondern die einzelnen Tracks auf ihrem neuen und dritten Album "Consummate" bedienen sich zwar vieler Anleihen, sind dafür aber um so mehr abwechslungsreich. "I Know What You Want" ist ein perfekter Song zum Abgehen. Kurze und harte Riffs und ein impulsiver Rhythmus lassen schnell einige Körperteile wippen. Über den Text sollte man allerdings schweigen. Hier versuchen Killing Miranda sich etwas zu sehr als supercool und beinhart. Selbst wenn diese Kundgaben über zwischenmenschliche Aktivitäten nur ein Scherz sind, versauen sie einem letztendlich den ganzen Song. Und so ähnlich verhält es sich mit dem gesamten Album. "Consummate" ist ein ständiges auf und ab. So richtig Stimmung will nicht aufkommen, denn hat man erst einmal einen Track gefunden, der einem gefällt, kommt danach garantiert einer, mit dem man nichts mehr anfangen kann. Dieser Eindruck wird durch die Verschiedenheit der Songs noch verstärkt. Manson-Fans sollten sich unbedingt mal "No More Love Songs" anhören. Hier ist bis auf den Gesang faktisch kein Unterschied mehr zu hören. Was dann der darauf folgende Heavy-Metal-Track "Disposable" auf dem Album soll, ist etwas schleierhaft. Als Bonustrack gibt's übrigens ein Sisters-Of-Mercy-Cover von "Anaconda". Den Track spielen Killing Miranda zum Glück weitestgehend am Original.