Als „Ambient Folk“ wird die Musik von Kentin Jivek im der CD beiliegenden Infoschreiben bezeichnet. Das und die Tatsache, dass ich von diesem Künstler noch nie zuvor gehört habe, machen neugierig und so führte ich mir das Album in einer stillen Stunde zu Gemüte... Kentin Jivek macht tatsächlich „Ambient Folk“, auch wenn ich diesen Begriff zuvor noch nie gebraucht habe. Aber er trifft am ehesten auf die Musik des Franzosen zu. Man kann die Musik nämlich am ehesten als eine Art Neofolk á la Sol Invictus mit einem zum Teil gehörigen Anteil psychedelischer Elemente beschreiben. Auch ein wenig Dead-can-Dance-Flair schwingt mitunter mit und auch die Stimme des Herrn Jivek erinnerte mich immer wieder mal ein wenig an Brendan Perry. Trotz der Vergleiche ist die Musik sehr eigenständig und wird bestimmt ihre Anhänger finden. Auch Freunde von den Legendary Pink Dots können mal ein Ohr riskieren. Mein Favorit auf der CD ist „White Letters on Black Sheets“, bei dem Jivek eine sehr mystisch-düstere Athmosphäre schafft und welches alle Stärken des Albums bündelt, der ideale Einstieg in das Album. Kentin Jivek zeigt, dass auch im Bereich der (Neo-)Folkszene immer wieder Innovationen möglich sind. Er bietet eine durchaus interessante und vor allem eigenständige Musik, die offensichtlich mit viel Herzblut und Liebe zum Detail entstanden ist.