Zum ersten Mal stolperte ich über die Kürzel k10k bei Dave Gahan's erster Singleauskoppelung vom Album "Hourglass" letztes Jahr im Herbst. Ein solider Extended Mix war da auf der "Kingdom" Maxi zu finden, solide aber jetzt nicht gerade zum Ausflippen am Dancefloor. Allerdings gerade solch klassischen Extended Versionen wünschen sich die meisten Hörer, die mit Bands wie eben Depeche Mode und Konsorten gross geworden sind. Diese Art von Remix war in den 80ern quasi die Mutter der 12" Versionen und ist in den 90ern ziemlich selten geworden und hat sicher seine Berechtigung. Leider nur als Online Release zu finden war dann der nächste Streich von Kap10Kurt aka k10k, nämlich ein Remix zu "Use You", ebenso von "Hourglass". Dieser Mix ist nun sehr wohl das, was ich mit "zum am Dancefloor Ausflippen" meine: schnell, energetisch, progressiv, mit feinsten Elektro Samples, auch aus älteren Synthies stammend, bestückt. Eine Perle am Remix Horizont, schlicht und einfach der Hammer, was ihn auch in die Playlisten vieler Elektro DJs einziehen liess. Leider blieb dem Remix die Veröffentlichung auf Vinyl verwehrt, nicht einmal auf dem leider nur in USA erscheinenden "Hourglass Remix Album" wird er zu finden sein. Was für eine Schande... Aber dafür findet sich dort, wie aber auch auf den europäischen Releases, k10k's Version der B-Seite zur bisher letzten Gahan Single, seine Version von "Love Will Leave". Gründe genug nachzuschauen, was Kap10Kurt sonst noch alles so macht. Auf seiner Myspace Seite wird man ganz schnell ganz schlau. Genau wo der "Use You" Remix aufhört, beginnt Kap10Kurt's eigener Sound, seine letzte Veröffentlichung "Dangerseekers" ist als aufregende Picture Vinyl im November erschienen und enthält Remixes klingender Namen wie "Tepr", "Shinichi Osawa" oder "Rolf Honey". Auf der mir nun seit seinem Live Gig am Samstag in Wien vorliegenden EP sind noch weitere Tracks vom Kap10 inkludiert, zB seine Version von "Mastah of Pupettes", natürlich weit entfernt vom Original, oder ein weiteres Elektro Anthem genannt "Mission Complete". Als Remixer versucht sich Kurt, gebürtiger Schweizer, der seit Jahren in New York lebt und auch am Gahan Album nicht unmassgeblich beteiligt war, auf der EP neben "Use You" auch an einer Nummer vom letzten Album von "The Bravery", der k10k Remix von "This Is Not The End" spielt ebenso sämtliche Stückerl und ist wahrscheinlich umso tanzbarer, weil die Nummer an sich viel mehr zum mitsingen einlädt. Bleibt nur noch zu sagen, schaut Euch Kap10Kurt mal an, wenn er in der Nähe live-actet, denn im Gegensatz zu den meisten "Live"-Acts, passiert hier wirklich eine Menge live und nicht nur von der Festplatte. Und spätestens jetzt sei Leah, die Live-Drummerin erwähnt, die den Nummern noch einen extra Kick gibt, wenn sie sich an ihrer Strobe-Drum verausgabt, *big respect* den beiden! Der geplante Kap10Kurt Longplayer lässt leider noch ein wenig auf sich warten, da Kurt mit anderen Projekten einer englischen Synthpop Band und deren Sänger beschäftigt ist.