Kampfar gehen nach Hause – ihr viertes Album „Heimgang“ macht genau dort weiter, wo „Kvass“ 2006 aufgehört hatte. Die vier Norweger, allen voran Frontmann Dolk, hauen uns auf ihrem Weg gen Heimat eine Keule Pagan-Metal um die Ohren, der dazu einläd, sie zu begleiten. Nach dem obligatorischen Intro, welches glücklicherweise ohne den sonst in diesem Genre so typischen Überbombast auskommt sondern einfach nur gut zum Abschalten ist, bricht das „Inferno“ um den Hörer herum aus – Kampfar bleiben sich treu und bieten harten und vor allem schnörkellosen Paganmetal der rauen Art. Keine fröhlichen Flöten, keine Keyboardromantik und keine beschönigenden Gesangslinien: die Geschichten, die Landschaft, all das ist karg und nordisch eigenbrödlerisch und genauso agiert auch die Band. Vor allem das sehr stimmungsvolle „Dodens vee“ und das anschließende „Skogens dyp“ machen wirklich Laune und zeigen, wo der (Nord)Hammer hängt – die Gitarren kreisen um einfache aber gelungene Refrains, das Drumming ist mal schwarzmetallisch heftig und dann wieder stimmungsvoll keltisch. Und die Vocals klingen einfach nur biestig gefaucht. Daumen hoch, auch wenn man nicht so ganz ungetrübt genießen kann – ich kenne eindeutig bessere Produktionen aus dem Hause Napalm Records, alles ist ein wenig zu schwammig und die Drums sind manchmal etwas übersteuert. Insgesamt also eine schöne Platte die und Kampfar da bieten – Freunde des rauen Paganmetals sollten auf jeden Fall mal reinhören. Mir fehlt nur etwas der besondere Kick und somit ist die Bewertung zwar gut, aber eben nicht sehr gut.