Was soll man noch über eine Band wie Joy Division schreiben, das noch nicht tausendmal gesagt worden wäre? Am besten gar nichts, denn die Songs der stilprägenden englischen Band erzählen die außergewöhnliche, tragisch-berührende Geschichte von Joy Division am besten ohne große zusätzliche Worte. Gecovert von den Nine Inch Nails über Moby, Nouvelle Vague bis zu den Killers und längst in den Legendenstatus gehoben ist es kein Wunder, dass dies nicht die erste Werksschau der vier Briten ist. Die nun vorliegende Zusammenstellung schlicht mit ‚The Best Of’ betitelt, hinterlässt gemischte Gefühle. Zwar erscheint das Tracklisting schlüssig und ist in dieser Form auch meines Wissens noch nicht da gewesen, allerdings sind vierzehn Tracks und fünfundfünfzig Minuten Spielzeit vielleicht ein wenig kurz und große Überraschungen oder neu ausgegrabene Schmankerl fehlen auch. Klanglich sauber, nachdem im letzten Jahr die Deluxe-Editions der regulärn Alben bereits bei Rhino erschienen, bekommt man einen groben Einblick in das Schaffen der vier Musiker. Eine zweite CD vereint die beiden Peel-Sessions, die im Original als 12“-es erschienen, zwei weitere Radio-Tracks und ein Interview. Auch hier gibt’s generell nichts zu meckern, denn der geneigte Musikliebhaber sollte diese musikalischen Perlen zwischen Melancholie und Depression sein eigen nennen können. Haken dabei ist, die CD wird in vielen Regalen bereits vorhanden sein. In den Neunzigern wurde nämlich exakt diese Zusammenstellung unter dem Titel ‚The Complete BBC Sessions’ bereits veröffentlicht. Was bleibt ist eine neue Alternative für neue Fans einer alten Band, einen wirklichen Mehrwert für die alten Verehrer von Joy Division lässt sich jedoch nicht feststellen. Inhltlich gibt’s fünf Punkte für die Fans ist die Anschaffung der neuen Veröffentlichung jedoch völlig irrelevant.