Johnny Craven liefert uns „Bleed“ und das in zahlreichen Varianten, die es in sich haben - mal wirr, mal forsch und auf jeden Fall clubtauglich. Hut ab für die tiefblutige Anzahl Remixes!

Die Urversion steigt mit markanter, hier und da durchbrochener Elektronik ein, wird dann rockig krachend und vom Schlagzeug bestimmt. Während der Sound ausbricht, erhebt sich die Stimme voll und ekstatisch. „… I gonna make you bleed…“ Der Track greift an, chillt während des Angriffs und vereint geht es voran. Sind sie tief, die Wunden, die niemals heilen? Im nächsten Titel groovt die E-Gitarre, poppig rasselnd führt das Schlagzeug an. Es ist die chillige und doch wirr verspielte Variante des Titels. Der „The Succubus Are Back Remix“ startet elektronisch gedämpfter und wandelt sich voll und schräg, ein Spielen der Sequenzen auf dominanten Beats. Die Stimme bewegt sich rhythmisch gedämpft. Wann wirst du wieder glücklich sein? Versuchen wir es mal mit „Again (Interlude)“. Fast orientalisch chillt der Sound, wirkt aber doch noch gedämpft, die Stimme ebenso ekstatisch wie zuvor. Knackige Schläge unterliegen den flotten. Es wird klatschend und schräg, während die E-Gitarre darunter schreitet. „… I´m so electric… it´s cool baby… give me more…“ Das wirre Lachen ersticht. Die nächste „Bleed“-Variante zeigt sich trippelnd und mit Schlagkraft. Reitend und angriffslustig geht es, wie die Schüsse im Videospiel, quietschend und forsch voraus. Hier und da durchbrechen Stimmeinwürfe die imposante Masse – reiner Clubsound. Auspeitschend, dumpf und reitend folgt auch der nächste Remix auf verwaschenen Bässen und mit stark bearbeiteter Robo-Stimme. „Not Another Bloody Remix“? Oh doch! Süchtig ist die Stimme, besessen: „… bleed!...“ Auf dem verwaschenen Sound schreit sie aus. „… close my eyes… there are wounds that never heal…“ Kannst du in meinem Geist lesen? Pulsierend und elektronisch zunehmend folgt der nächste Remix und zeigt sich als schräges, freches Rotieren, rasselnd untersetzt. Verzerrte Laute klingen fast wie ein Tier, das nach mehr giert. „… bleed!...“ Und es klingt fast wie ein Schlucken. Die letzte „Bleed“-Version ist ein Spielen von ihr und ihm auf mäßigen Schlägen, schleichend und erzählend. Die Stimme rotiert mal links, mal rechts. Und schließlich verlierst du dich im Wortgewirr, im Nebel deines Gedankengerüsts, während die trommelnden Schläge wieder zunehmen. „Bang Bang“ zeigt dann am Schluss noch einmal, dass alles bereit ist. Angriffslustig provoziert die E-Gitarre. Rockig bricht der Sound aus. The show must go on! Du kannst heilen! „… come on and see!...“

Stellenweise kommt der Sound schon mal psychotisch wirr daher. Mich persönlich hats nicht ganz gepackt, aber auf jeden Fall dürften die Clubs ihr Wiederaufleben mit den facettenreichen Versionen von „Bleed“ erleben.

 

01.11.2020

 

Johnny Craven

 

https://www.johnnycraven.bandcamp.com

 

01. Bleed
02. Bleed (Graveyard Party Remix) (By Philip Larsen)
03. Bleed (The Succubus Are Back Remix) (By Nero Bellum)
04. Again (Interlude)
05. Bleed (Why Fuck With The World When You Can Fuck Up Yourself Remix)
06. Bleed (18002838255 Remix) (By 6-35)
07. Bleed (Not Another Bloody Remix) (By Jay Gordon, Orgy)
08. Bleed (Hunt-Bloodbath-Repeat Remix) (By Azaria)
09. Bleed (We, Devourers Of Light Gospel) (By Michael W. Ford, Akhtya)
10. Bang Bang