Jigsaw Sequence bringen uns mit „Happiness“ neuen melodisch melancholischen Synthpop, der eine Homage an die 80er ist.

In „The Fragile Mind“ stimmt uns das traurige Klavier ein. Auf die hohen und tiefen Töne setzen sich die Electrobeats und schließlich landen wir in melodischem Synthsound, der uns wehleidig mitreißt. Wir hören es klirren. Die Drums werden schneller. Der Synth rast die Leiter herauf, pausiert, tut es von Neuem und schnellt in die Höhe. Das Tempo spitzt sich zu, ist dann wieder gemäßigt und dann setzen sich wieder die Tastenklänge auf verträumten Wavesound – sprich, ein Auf und Ab der Gedanken des Geistes. Provozierend und marschierend kommt „Day One“ daher. Der Synth tanzt auf poppigen Drums. „…because your life is not the same as it was before…” Schräge Sequenzen durchbrechen die lebhafte Masse. Beatig und stetig zeigen sich die Drums in „Happiness“ auf dem rotierenden Gemisch, das trotz allem einen verträumten Charakter behält. Melodisch trumpft die Stimme auf. Lebst du in deiner Welt des großen Glaubens? Doch ist nichts das Glücklichsein das, was du nie erlebt hast? Die Drums treten in den Vordergrund, die Stimme etwas zurück und trotz der Widersprüchlichkeit hinterlässt der Song in dir etwas Positives. „Determination“ präsentiert sich bedrohlich und angriffslustig. Die bestimmenden Drums werden von beschwingten Synthtönen unterstützt. Die Vocals verlieren sich im Schall. Bist du wie ein Engel gefallen? Es folgt „We Were Gods“ – schräger, bestimmender, reitender und irgendwie fast musikalisch „kirchlich“ angehaucht. Die Synthströme kommen von allen Seiten und zart umkreist dich die Stimme. Wo ist dein Gott? Musst du dir deine eigenen Götter schaffen? „…never gonna feel him…“ Es folgt mein Favorit „I Remember”, der sofort melodisch verträumt einsteigt. „…I don`t know if I can go on…“ Du erinnerst dich an gestern. Du trägst Geheimnisse tief in dir, die du nicht länger verstecken kannst. Wir waren so stark damals. Das Wavegefüge im Hintergrund bekommt einen dunklen Unterton. „…I know that I can no longer hide… I remember all the times that we have spent…” Im Instrumentalstück „Heavenly” erhebt sich das hohe Klavier über schwachem Wave und ruft Träume hervor. Das tut es auch in „Dead Lights“ – nur gänzlich anders. Klavier und Wave werden eine harmonische Einheit, die Drums treten stetig hinzu, werden schneller, drängen sich in den Vordergrund. „…living in the dead lights…“ Und plötzlich hörst du „sie” und verlierst dich in ihrem Akzent. Der Song hat etwas von Endlosigkeit. Schneller und wieder beschwingter schließt sich „I Believe In Miracles“ an und sucht wieder nach dem Positiven in dir. Schnelle Drums führen den Synthwave. „…I never understand the truth of you…“ Der Synth beginnt zu tanzen. „I believe in miracles…” Die Vocals erhalten ein Echo und dunklere stehen dagegen: „…miracles, mircacles…“ Der volle, lebhafte Synthsound zieht weiter in „Time Will Tell“. „…we`re gone so far away from where we startet…” Stetige Drums und windige Sequenzen pulsieren mit der Masse. „…only time will tell if this feels, feels like home…” Und dann folgt der Gegenpart zum Opener. In dem Parallelstück führt uns das traurige Klavier tiefer hinein. Die dunklen Drumbeats führen uns auf der melancholischen Melodie, die Sinnlosigkeit in uns hineinleiten will. Einzelne Töne lodern auf. Du hörst das Seufzen, das Klirren, mit dem alles begonnen hat. Sind es die Scherben, die zurückblieben, nachdem dein Inneres zerbrochen ist? Die Beats werden eindringlicher. Das Klavier tanzt mit, der Sound wird voll ehe die Tastenklänge sich fast geisterhaft, leiernd verlieren und schließlich allein auf dem schwachen Wave-Grund dahingleiten. Club-like chillig schließt „Berlin Girl“ das Album. Dunkle Beats sind die Grundlage für tanzende Synthtöne. Die stark bearbeiten „PC-Vocals“ sind wie ein letzter Aufschrei. Wer ist dein Berlin Girl, die Bekanntschaft, die dich leben ließ? „…my berlin girl…“ Ihr tanztet im Regen. Klar wird die Stimme, ehe sie sich wieder in den Sequenzen verliert.

Jigsaw Sequence haben mich positiv überrascht. Ich mag die Mischung aus melodischen Parts und tanzender Elektronik und bin mir sicher, dass es euch genauso gehen wird.

 

Self-Release

 

28.08.2020

 

https://www.jigsawsequence.com

 

01. The Fragile Mind

02. Day One

03. Happiness

04. Determination

05. We Were Gods

06. I Remember

07. Heavenly

08. Dead Lights

09. I Believe In Miracles

10. Time Will Tell

11. The Final Moments

12. Berlin Girl (Iron Curtain – Fused Remix)