Etwa drei Jahre liegt der schockierende Tod des ehemaligen Front Line Assembly Keyboardes Jeremy Inkel zurück und nun wurde sein Solodebüt veröffentlicht. Jeremys Leben endete im 34. Lebensjahr, aber sein Sound lebt weiter – lauernd, psychotisch und voller Beats.

„Embrace“ macht den Auftakt, rasselnd, forsch und chillig. Es ist ein chilliges Soundgefüge, dem „House Party on Day 2“ dunkel wabernd und pochend folgt. Die Elektronik pulsiert dunkel, wie eine lebendige Masse, die zum wirren Ritt ansetzt. Diese wirre Kulisse setzt sich in „Robot Bitches“ fort. Ein Spiel der rasselnden, knackigen Schläge und der dumpfen Beats beginnt. Es folgt „Hypnotized“. Du hörst verwaschen den Redner, den fernen Applaus, ganz verschwommen. Dunkel ist der Background. Doch schnell wird es schnippend, klatschend, chillig, irr, mit jedem Schritt. „…deeper and deeper…“ Stellenweise wird es rutschend, die Stimme klingt verwaschen aus. Die Töne chillen auf dem verwaschenen Beatsound. Endloser lauernder Nebel will dich in „Haunted House“ einfangen. Er nimmt zu, dringt hervor. Wirr verlierst du dich darin. „Lucid“ steigt dunkel-wavig ein. Der Sound schreitet verwaschen, durchbrochen. Zarte Töne werfen sich mit ein und schließlich hörst du sie, Commander-like, und letztlich chillig bearbeitet ihn. „..stay awake or asleep…“ Rasselnd, psychotisch und reitend folgt „She Wore Blue Lipstick“. Der Sound wirkt verwaschen und doch gebändigt. Markante Schläge durchbrechen die schwarze Masse, ehe er sich biestig auf ihr erhebt. Fast ist es ein Knurren. Mit fast schwingenden Drumbeats schließt „I Don´t Need Your Money“ an, nimmt an Lautstärke zu und wirkt hypnotisch. Bedrohlicher und etwas neblig folgt darauf „WAYVY“, erneut ein Spiel der dumpfen und knackigen Beats. „Dig“ steigt forsch rotierend ein und verliert sich dann in chilligen Beats, die sich im nachfolgenden „Small Town Bad Decisions“ in knackige Schläge wandeln. Die Masse wabernd provozierend. „Take That“ folgt härter und dumpfer, metallisch trippelnd, während in „Bounce“ die frechen Töne schreiten, von schnelleren vorangetrieben. Die Elektronik steigt wirr ein, schreitet markant. Die nächste „Lucid“-Version präsentiert sich DJ-like und verwaschen, ein chilliges Rotieren und Wabern mit lauernden Bässen. Die Edit-Version von „I Don´t Need Your Money“ rundet den Reigen rutschend und ebenso chillig ab.

Meins ist es nicht. Es ist mir zu „einheitlich“, stetig und gebändigt. Aber auf jeden Fall hypnotisch und wirr. Vielleicht findet sich ja hier ein Liebhaber?

 

06.11.2020

 

Artoffact Records

 

https://www.facebook.com/jeremy.inkel

(Gedenkseite)

 

01. Embrace
02. House Party on Day 2
03. Robot Bitches
04. Hypnotized
05. Haunted House
06. Lucid
07. She Wore Blue Lipstick
08. I Don´t Need Your Money
09. WAYVY
10. Dig
11. Small Town Bad Decision
12. Take That
13. Bounce
14. Lucid (Edit)
15. I Don´t Need Your Money (Edit)