Birmingham, 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts: Irgendwo in der britischen Industriestadt sitzt ein Junge vor dem Radio und hört Songs von Nat King Cole, Roy Orbison und den Everly Brothers. Die Lieder gehen ihm nicht mehr aus dem Kopf – und prägen seinen Musikgeschmack nachhaltig. Später wird dieser Junge als Kopf des „Electric Light Orchestra“ Welthits komponieren und Größen wie George Harrison oder Tom Petty produzieren. Rund 60 Jahre später erinnert sich ELO-Boss Jeff Lynne nun an seine Kindheit und spielt ein Album mit wunderschönen Coverversionen ein. Auf „Long Wave“ (abgeleitet vom der Langwelle im Radio) erwachen Evergreens wie „She“, „Running Scared“ oder „At Last“ zu neuem Leben. Lynne präsentiert sich stimmlich in Hochform und garniert jeden Titel mit opulenter Instrumentierung. Dem ganzen Album merkt man an, mit wie viel Liebe und Inbrunst Lynne sich den Songs aus vergangenen Tagen gewidmet hat und wie tief er sich vor den Heroen seiner Jugend verbeugt. Wenn es überhaupt Anlass zur Kritik gibt, dann vielleicht, dass das Werk mit rund 30 Minuten Spielzeit allzu kurz geraten ist und dass die ganz großen Überraschungen ausbleiben. Unterm Strich bleibt aber ein Album, das vor Wohlklang nur so strotzt und das einfach großen Spaß macht.